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Für manche Erforscher des Spirituellen und Paranormalen ist hingegen klar, dass mehr hinter den Orbs steckt als Physik. Sie untersuchen das Phänomen unter spirituellen, geistigen und religiösen Gesichtspunkten und machen geltend, dass Umstände wie der Grad an „spiritueller Energie“ oder die „heilige Geografie“ über die Erscheinung von Orbs auf Fotos entscheidet. Demnach lassen sich Orbs vorwiegend in der Natur (Wälder, Felder etc.) ablichten sowie an spirituell bedeutungsvollen Orten, etwa alten Kultorten und heiligen Stätten. Die Bewertung der Orbs ist sehr unterschiedlich, meistens werden sie als spirituelle, mythische oder ausserirdische Wesenheiten interpretiert, etwa als Geister oder Seelen von Verstorbenen. Ein typischer Erfahrungsbericht liegt mir von Rudolf Schuhmacher vor, der anlässlich einer Reise mit einer Meditationsgruppe eine spanische Kirche besuchte. Die Aufnahme eines dunklen Deckengewölbes mit einer Digitalkamera zeigt stärkere und schwächere runde Lichterscheinungen, Orbs. Schuhmacher beobachtete auch innere Strukturen der Orbs und vermutet, dass sie rotieren und deshalb nicht von Auge beobachtet werden können. Für ihn haben sie ganz klar mit Bewusstseinsenergie zu tun, denn sie seien jeweils nur nach erfolgter Meditation erschienen – je intensiver die Meditation, desto zahlreicher die Orbs. Orbs sind damit leuchtende kugelförmige Gebilde, die von unserem Bewusstseinzustand abzuhängen scheinen und dazu tendieren, sich unserer direkten Wahrnehmung zu entziehen. Dasselbe gilt für die MV, könnten Orbs und MV also dasselbe sein?
Orbs in einer spanischen Kirche. Bild von Rudolf Schuhmacher.
Die Mitglieder der IGP, die sich unter anderem mit Orbs beschäftigen, sind in dieser Frage uneinig. Für Frank Klare, bei IGP für Transkommunikation und Parapsychologie zuständig, könnten Orbs und MV durchaus dasselbe oder doch ein verwandtes Phänomen sein: Wichtigstes Argument neben der identischen Kugelform ist, dass auch Orbs von Auge gesehen werden können. Für eine Übereinstimmung spricht auch, dass beide als Seelen interpretierbar sind (siehe Newsletter 2/2008) und dass neben der Kugelform auf Fotos z.T. auch fädenartige Gebilde sichtbar sind, Klare spricht von „Flugspuren“ oder „Orb-Sprinter“. Sind Orbs also fotografierte MV? Andere Mitglieder, die auf dem IGP-internen Forum über die beiden Phänomene diskutierten, schliessen eine Übereinstimmung jedoch mehrheitlich aus: So wird die Unterschiedlichkeit von Orbs und MV z.B. anhand der Schärfe und Bewegung erfasst: MV seien unschärfer als Orbs und würden sich ganz anders bewegen. Die Abhängigkeit der MV von der Bewegung des Auges spricht für manche dafür, dass MV keine selbständige paranormale Erscheinung bzw. Wesen ist, während dies für Orbs angenommen wird. Meine Ansicht
zu diesem Thema ist, dass man MV und Orbs nicht zusammenbringen kann,
ohne ganz elementare Unterschiede ausser Acht zu lassen. MV
sind ausschliesslich ein subjektives Phänomen, fotografieren
lassen sie sich nicht. Orbs sind in erster Linie ein objektives
Phänomen, insofern sie üblicherweise fotografisch
festgehalten werden können; Berichte über Orbs, die von Auge
gesehen wurden, sind Ausnahmefälle. Ich schliesse mich zudem den
Ansichten über die unterschiedliche Bewegung an: MV folgen mehr
oder weniger strikt dem Blick des Auges, so dass der Betrachter einen
Einfluss auf sie ausüben kann. Von der Bewegung der fotografierten
Orbs haben wir keine Vorstellung; die Berichte derjenigen, die Orbs
auch von Auge sehen konnten, machen geltend, dass diese sich völlig
frei von ihrem Blick bewegen – und suggerieren damit, dass es
sich um autonome Wesenheiten handelt. Zudem stimmen die Beschreibungen
der beiden Phänomene selten überein: Bei Tageslicht sieht
man die Mouches volantes als transparente und farbneutrale Kugeln und
Fäden, wobei die Kugeln ähnlich wie organische Zellen einen
Kern aufweisen. Die Orbs andererseits sind eher kompakte Gebilde, die
sich teils durch mehrere „Löcher“ bzw. Kerne auszeichnen.
Orbs können aber im Gegensatz zu den Mouches volantes auch oval
und verschiedenfarbig sein. Vielen
Dank, Rudolf
Schuhmacher und IGP-Mitglieder, für eure wertvollen Hinweis! Falls ihr von irgendeinem grob- oder feinstofflichen Phänomen wisst, das als Mouches volantes interpretiert werden könnte; oder wenn ihr alternative Vorschläge habt, was MV eigentlich sind, dann sendet sie mir zu, ich bin sehr daran interessiert. E-Mail: floco.tausin (at) mouches-volantes.com Quellen und Literatur:
Teil 3: Charakteristiken des bilderzeugenden „Geistigen Auges“ und sein Verhältnis zum bildaufnehmenden und bildverarbeitenden „Optischen Auge“
Letzten Endes hat ihn die Beschäftigung mit diesen Phänomenen das Leben gekostet. Er starb in einem amerikanischen Gefängnis, ohne dass man die von ihm aufgeworfenen Fragen jemals richtig verstanden hätte. Man kann also die Geistige Kraft in wichtigen Anteilen als Lichtpünktchen sehen und jedermann kann sich die Existenz seines Geistigen Auges durch die Betrachtung von Nachbildphänomenen deutlich vor Augen bringen. Damit wird es allerdings noch nicht möglich sein, morphologische Einzelheiten zu erkennen, die das Geistige Auge auszeichnen. Dazu bedarf es einer höheren Auflösungsfähigkeit unserer Sehstrukturen, die sich nur durch Übung einstellen wird. Ich habe auf dem dann folgenden Bild (Bild V) festzuhalten versucht, wie sich dieses Auge darstellen kann. Seine geistigen Strukturen erscheinen bei Berührung "fädig" und vermitteln den Eindruck von ganz zarten Spinnweben. Dieser ganze Komplex von verdichteten Fäden wirkt schliesslich wie ein ungeordnetes Netz, in das auch die rundlich-dynamische Kommunikationsstruktur, von der oben die Rede war, eingebunden ist. Das zu erkennen, gelingt bei spärlichem Aussenlicht am besten.
Bild V: Die fädige Struktur des „Geistigen Auges“.
Dann wird auch
deutlich, dass dieses Gebilde stets dem folgt, was wir als Blick zu bezeichnen gewohnt sind. Es befindet sich immer dort, wo wir etwas
fixieren und mit dem Optischen Auge scharf einstellen wollen.
Dabei kristallisiert sich immer deutlicher heraus, dass all diese Strukturen
sowohl über sensible als auch formende Eigenschaften verfügen,
die von einem geistigen Medium vermittelt werden, das mit Teilen
unserer Aura identisch zu sein scheint. Ich halte es nun nicht
mehr für ganz ausgeschlossen, dass unser gesamtes Sehen mit dieser
Darstellungsfähigkeit geistiger Strukturen beginnt. Wenn hier alle
Bilder entstehen, die wir wahrnehmen können, wäre erklärt,
warum unser Sehsinn uns eigentlich das Gefühl vermittelt, dass wir
unsere Bilder schon weiter draussen wahrnehmen und nicht erst dann, wenn
sie auf Sehr viele von den Phänomenen, die in der Literatur beschrieben wurden, können mit dieser Hypothese zufriedenstellend in Einklang gebracht werden. Zum Beispiel müssten die Geheimnisse der Farbentstehung in diesem Zusammenhang neu geklärt werden. Trägheitserscheinungen, die der Netzhaut zugeschrieben werden, wären dann in Wirklichkeit Eigenschaften dieses geistigen Mediums und die Funktionen des Optischen Auges würden sich auf Abbildungsvorgänge reduzieren. Immer aber müsste man sich vor Augen halten, dass beide Sinne ein funktionelles Ganzes darstellen, das man auf gar keinen Fall getrennt betrachten darf. Unser gesamter Sehsinn liesse sich dann in einen bilderzeugenden und einen bildaufnehmenden sowie einen bildverarbeitenden Teil gliedern. Das bilderzeugende Medium lässt sich genauer bei stark reduziertem Tageslicht studieren. Das geschulte Auge kann dann erkennen, wie zum Beispiel eine vor Augen gehaltene Hand, eingebettet in eine rasend schnelle Dynamik, zur Abbildung gelangt, wobei ganz deutlich wird, dass dieses Bild mentalen Beeinflussungen unterliegt. Will ich zum Beispiel nur die knöchernen Anteile meiner Hand sehen, baut sich das Bild sichtbar und fühlbar um. Es ist sogar möglich, die ganze Hand gedanklich aus dem Bild zu eliminieren, bis nur noch Energien übrigbleiben, die als Licht und Bewegung erkennbar bleiben. Letztendlich nähren diese Experimente den Verdacht, dass es eine Art von geistiger Schablone geben muss, die dafür sorgt, dass alle sichtbaren Dinge automatisch immer auf dieselbe Art und Weise als raumzeitliche Erscheinungen abgebildet werden. Es scheint aber potentiell möglich zu sein, diesen Schabloneneinfluss beliebig zu modifizieren, wie es unter anderem von Goethe berichtet wurde, der einen Gegenstand betrachten und ihn dann im Geiste so umformen konnte, dass sich das geschaute Bild tatsächlich zu verändern schien. Es wäre dann eigentlich nicht länger gestattet, von einem Dritten Auge zu sprechen. Wir verfügten dann vielmehr über einen einzigen komplexen Sehsinn, der unsere Bilder generiert, abbildet und verarbeitet, und das, was wir als neuen Sinn entdeckt zu haben meinen, wäre dann in Wirklichkeit nur eine Einzeleigenschaft dieses kompakten Sinnes. Dieser erweiterte Sinn wäre dann vordergründig überlagert von den Vorgängen des alltäglichen Sehens unter Mitwirkung einer Sehschablone, die uns weitgehend zuverlässig unsere sichtbare Welt vorgibt. Neben dieser vordergründigen Abbildung von Energien innerhalb eines eng umrissenen Frequenzspektrums sehen wir aber immer gleichzeitig die schwachen Energien, die in grosser Vielzahl um uns herum sind – zumindest sind das die Schlüsse, die ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus meinen Beobachtungen ziehe. Diese schwachen Energien sind es, die ich mit geschlossenen Augen nach mehrjähriger und ausdauernder Übung sehen kann. Offenbar ist es für gewöhnlich so, dass eine Art von Filter dafür sorgt, dass der Einsatz der raum-zeitlichen Sehwerkzeuge dafür sorgt, dass die Vorgänge des geistigen Sehens unterdrückt werden und umgekehrt. Immer dann, wenn ich bemüht bin, ein Objekt im Geistigen Raum zu fixieren und scharf einzustellen, will es entfliehen und erscheint mir wie ein Truggebilde. Nach ausreichend langer Übung gelingt es aber, von dem einen in den anderen Bereich zu wechseln. Die Absicht, in den Geistigen Raum zu sehen, führt dann dazu, dass die raum-zeitlich erleuchtete Welt regelrecht verdunkelt wird, damit die Elemente der Geistigen Welt deutlicher hervortreten können. Diese Vorgänge gehen vermutlich auch in die alltäglichen Sehvorgänge unbemerkt mit ein. Jeder Mensch hat ja schon die Erfahrung gemacht, dass es nach einem Wechsel vom Hellen ins Dunkle einer gewissen Zeit bedarf, bis sich Einzelheiten in der Dunkelheit erkennen 1assen. Umgekehrt sagen wir, dass wir geblendet sind, wenn wir aus dem Dunklen in das Helle treten. Ohne Zweifel hilft die Blendenfunktion der Iris mit, diese extremen Unterschiede der Lichtintensität zu kompensieren. Synergistisch daran beteiligt scheint aber auch das beschriebene, bilderzeugende Medium zu sein, das sich den Erfordernissen durch die Erzeugung von mehr oder weniger Helligkeit anpassen kann. Das wurde mir eindrucksvoll klar, als ich bei einer Radtour anhielt, um einen vorbeiziehenden Vogelschwarm zu beobachten, der "in der Nähe" der Sonne flog. Ohne dass ich die Augenlider dabei nennenswert schliessen musste, wurde die Sonne gänzlich von einem dunklen Schleier abgedeckt. Zu einem Nachbild durch Blendwirkung, wie sonst üblich, kam es danach nicht. (Fortsetzung folgt ...)
Die Studie analysiert den Verlauf der Vitrektomie, die in der Augenklinik Luzern zwischen 2003 und 2005 an 67 Patienten (insgesamt 90 Augen) durchgeführt wurde. Alle Patienten sind ausschliesslich wegen stark störenden Glaskörpertrübungen operiert worden, die seit mindestens 6 Monaten bestanden. Die Autoren fragen nach den Ergebnissen, nach Komplikationen und nach der subjektiven Bewertung des Operationserfolgs durch die Patienten. Zunächst werden die heute anerkannten Ursachen von MV wiederholt: Kollaps der kollagenhaltigen Glaskörperstrukturen durch die Verflüssigung des Glaskörpers; die hintere Glaskörperablösung; weniger häufig sind Blutungen, Entzündungen, Hyalosis und andere Erkrankungen. Dann erfolgt die Beschreibung des Problems, mit dem Augenärztinnen und –ärzte konfrontiert sind: manche Patienten erleben ihre MV als schwerwiegende Beeinträchtigung – eine subjektive Empfindung, die von Ärzten objektiv nicht nachvollzogen werden kann. Die Autoren lassen offen, ob diese Empfindungen der Patienten eher physischer oder psychischer Natur sind; sie weisen aber darauf hin, dass MV häufig mit psychosomatischen Problemen einhergehen. Im Gegensatz zu anderen Studien über die Möglichkeit einer „Floaterektomie“ werden hier die Arten der Glaskörpertrübungen wie folgt unterschieden: Trübung
nach Glaskörper-Abhebung: 56% Als Resultate stellen die Autoren zunächst eine Verbesserung der Sicht fest. Danach werden die Komplikationen aufgezählt, und zwar während der Operation (z.B. Netzhautrisse, Öffnungen von Gelenkkapseln), kurz nach der Operation (Druckanstieg oder –abfall im Auge, Blutgerinnungserscheinungen) und während der Langzeitphase (Langzeitkomplikationen und Sekundäreingriffe, 6-40 Monate nach der Operation); die Komplikationsrate gilt allgemein als „generell niedrig und entspricht den Literaturangaben“, die meisten waren behebbar und nicht schwerwiegend. All dies verblasst jedoch vor dem Hintergrund der subjektiven Bewertung der Operation durch die Patienten: 94% wählten die erste von drei durch die Autoren festgelegten Antworten, nämlich „sehr zufriedenstellendes Ergebnis, würde Operation jederzeit wiederholen“; nur 6% waren mit dem Ergebnis mässig oder nicht zufrieden (Antworten: „weiss nicht“ und „würde Eingriff nicht mehr machen“).
Quelle: Rechts beleuchten, links schneiden und saugen: Computerdarstellung einer Pars-plana-Vitrektomie.
Ein voller Erfolg also für die Pars-plana-Vitrektomie bei Glaskörpertrübungen? Die Zahlen sprechen dafür, doch die Studie klärt einige wichtige Aspekte nicht: 1) Bei der Unterscheidung von MV-Arten besteht der Verdacht, dass sie nicht durchwegs auf derselben Grundlage vorgenommen wurde. Glaskörper-Abhebung und Glaskörperverflüssigung gelten allgemein als Ursachen für „harmlose“ MV, die von Ärzten üblicherweise nicht behandelt werden können. „Harmlose“ MV sind die häufigsten MV, und dies widerspiegelt sich in dieser Studie: 76% der Fälle gehen auf Glaskörper-Abhebung (56%) und destruierter (verflüssigter) Glaskörper (20%) zurück. Doch warum werden diese MV-Arten nach Glaskörper-Zuständen benannt? Weil Augenärzten sie objektiv nicht feststellen können. Glaskörper-Abhebung und Glaskörper-Verflüssigung als Ursache der „harmlosen“ MV sind mehr oder weniger plausible Hypothesen, aber kein gesichertes Wissen – Hypothesen, die dann zum Zug kommen, wenn alle anderen und eindeutigeren Ursachen ausgeschlossen werden konnten. In dieser Studie wird z.B. die Glaskörper-Abhebung in 56% als Ursache genannt, obwohl eine Abhebung gemäss Autoren in insgesamt 62% der Fälle vorlag. D.h. einige der Augen, in denen der Glaskörper abgehoben war, wiesen offenbar andere, eindeutigere (objektivere?) Zustände oder Phänomene auf, die als Ursache für MV in Frage kommen. 2) Sind die MV nach der Vitrektomie wirklich verschwunden oder nicht? Diese Frage wird merkwürdigerweise nirgendwo in der Studie beantwortet. Auch die drei vorgefassten Antworten für die Bewertung durch die Patienten berücksichtigen diese Frage nicht. Die überragend positive Einschätzung der Patienten suggeriert lediglich, dass das Phänomen verschwunden ist. 3) Die Interpretation der subjektiven Bewertung ist komplex. Die Autoren räumen selbst ein, dass andere Faktoren für die Patientenbegeisterung verantwortlich sein könnten, z.B. die Reduktion der Kurzsichtigkeit durch die gleichzeitige Linsenoperation. Vor allem aber wird der Psyche keine Rechnung getragen: Es ist nicht einzusehen, weshalb bei der nachträglichen Bewertung der Patienten nicht ebenso psychische Effekte wirken sollen wie bei der Diagnose: Wenn bestimmte psychische Dispositionen ein objektiv kaum existentes Problem „aufblasen“ können, können sie dasselbe Problem grundsätzlich auch vermindern. So ist vorstellbar, dass MV nach wie vor vorhanden sind, von den Patienten aufgrund der suggerierten „Heilung“ durch die Operation aber als vernachlässigbar empfunden werden. Die Floaterektomie könnte in diesem Fall eine „Psychotherapie mit dem Messer“ genannt werden, die aufgrund der Medizin- und Technikgläubigkeit einiger Patienten entsprechende Resultate liefert, ausgedrückt in überzeugenden Zahlen (Vorschlag: Scheinoperationen durchführen und den Placebo-Effekt ermitteln). Und genau hier zeigt sich der Charakter des Unternehmens: Es geht letztlich nicht darum, MV aus den Glaskörpern zu entfernen, denn diese Vorstellung entbehrt jeder objektiven Grundlage; es geht darum, die Patienten zufrieden zu stellen bzw. ihren Leidensdruck zu verringern. Dies ist an sich lobenswert, doch die Umstände einer „blinden Vitrektomie“ sprechen meines Erachtens dafür, dass vor einem nach wie vor mit Risiken behafteten chirurgischen Eingriff nach alternativen und kreativeren Methoden des Umgangs gesucht wird. Diese erreicht man, indem man das Phänomen nicht als Problem oder Krankheit wahrnimmt, sondern als Chance der aufmerksamen Beobachtung und Introspektion. Westliche wie nicht-westliche Weltdeutungssysteme schafften und schaffen es, entoptische Phänomene wie MV mit Sinn zu versehen und zu integrieren. Wenn die Augenheilkunde mit solchen alternativen Ansätzen zusammenarbeiten würde, könnte sie einen vermutlich kostengünstigeren Beitrag dazu leisten, ihren Patienten eine „klarere Sicht“ im Alltag zu ermöglichen.
Quelle und Literatur:
Quelle: Yoga gegen Mouches volantes?
Die Autorin führt zwei konkrete Yoga-Übungen auf, die ihre MV im linken Auge abschwächen und verringern. Sie vermutet allerdings, dass diese Übungen auf ihr spezielles Problem zugeschnitten sind und nicht allen helfen werden. Doch die Grundidee bleibt: MV werden verursacht durch körperliche Ungleichgewichte, die sich in Asymmetrien in den Muskelspannungen ausdrücken; wer seine Ungleichgewichte kennt und gezielt durch Körperstellungen bearbeitet, wird seine MV kurzfristig an Zahl und Stärke abschwächen können. Die Autorin ist überzeugt, dass durch regelmässiges Üben an den entsprechenden Problemzonen die MV auch langfristig abgeschwächt würden. Was ist von diesen Aussagen zu halten? Was zunächst die MV anbelangt, vertritt die Autorin eine eher konservative Position: MV sind ein Problem, das man weghaben will. Auch die Idee, dass MV auf Ungleichgewichte oder Anomalien im Körper verweisen, ist nicht neu, weder in westlichen noch in östlichen Medizinsystemen. Die Gleichung ist einfach: wenn die Ungleichgewichte beseitigt sind, sind es auch die MV. Bezeichnend ist, dass es bis heute kein Patentrezept gibt, das diese Gleichung bestätigen würde – nur jede Menge guter bzw. gut gemeinter Tipps, v.a. im Bereich der Ernährung und Nahrungsmittelergänzung. Der Versuch, MV durch Yogaübungen loszuwerden, ist in diesem Zusammenhang zu sehen, schliesslich hat Yoga den Ruf, Ungleichgewichte zu beseitigen und für Entspannung und Gesundheit zu sorgen. Yoga gegen MV, also? Ironischerweise empfehle ich ebenfalls körperliche Praktiken wie Yoga, allerdings nicht gegen, sondern für MV: Meiner Ansicht nach verringert Yoga nicht Zahl und Stärke, sondern vergrössert Zahl, Leuchtkraft und Nähe von MV. Was steckt hinter diesen gegensätzlichen Aussagen? Natürlich unterschiedliche Weltbilder: Zwar macht die Autorin eine über die Augenheilkunde hinaus gehende ganzheitliche Beziehung zwischen MV und Körperzuständen, verharrt aber ansonsten im westlichen medizinischen Denken, wo MV als Ärgernis oder Anomalie und Yoga als alternative Betätigung zu mehr Fitness und Gesundheit gelten. Meine Auffassung der MV und auch von Yoga ist hingegen idealistisch: MV sind zwar mit dem Körper verbunden und reagieren auf körperliche Bewegungen und Übungen, doch dies funktioniert nicht mechanisch, sondern über ein geistiges Prinzip, das Bewusstsein. MV und Körper sind verschiedene Aspekte des Bewusstseins. Durch körperliche und konzentrative Übungen beeinflussen wir unseren Bewusstseinszustand, und dieser widerspiegelt sich in den MV, die auf Bewusstseinsveränderungen sensibel reagieren. Dies entspricht auch dem traditionellen indischen Yoga, der mehr ist als eine Gymnastik- und Entspannungsübung: Er soll das Bewusstsein des Praktizierenden mit dem kosmischen Bewusstsein identifizieren, sei es über körperliche Perfektion oder geistige Versenkung. Dass dabei Leuchtphänomene auftreten können, die auf MV hinweisen könnten, wird zumindest im geistigen Yoga nach Patañjali beschrieben (siehe newsaugust2006). Soviel zu den Weltbildern und Idealen. Diese basieren teilweise auf Erfahrungen mit den MV, und die scheinen subjektiv sehr unterschiedlich zu sein: Der Autor dieser Seite schreibt beispielsweise nichts über die für mich essentielle Beobachtung, dass MV bei Konzentration darauf kleiner, konzentrierter und leuchtender werden; umgekehrt kann ich seine Feststellung nicht nachvollziehen, dass sich MV durch einzelne Körperstellungen so unmittelbar in Zahl und Intensität verändern, dass die Unterschiede direkt sehbar wären. Was
also bleibt übrig? Das eigene Ausprobieren und Beobachten. Yoga scheint
dabei besonders empfehlenswert zu sein: Egal, ob wir MV loswerden oder
zum Leuchten bringen wollen – Yoga bringt’s …
Quelle und Literatur
Quelle: Eye Floaters (Mouches volantes) von Brendan James: Resultat von militärischen Experimenten mit Energiewaffen?
Das Bild stammt von der Website des Verschwörungstheoretiker Brendan Michael James. Er beschäftigt sich mit geheimen Experimenten, die angeblich durch fortgeschrittene Energiewaffen (Directed-Energy Weapons, Waffen auf Schall-, Mikrowellen-, Laser- und Plasmabasis) an ahnungslosen Menschen durchgeführt werden. Im Forum präsentiert er seine Zeichnung und vermutet, dass es sich um “gas plasma, gas plasma particle beams and gas plasma orbs” handeln könnte – er führt die Erscheinung von MV also auf Energiewaffen zurück. Dabei streitet er ab, dass das Phänomen sich im Augeninnern befindet – es sei objektiv vorhanden und könne fotografiert werden. Auf seiner Website liefert James einige Fotografien von angeblichen MV. Wie es möglich ist, MV zu fotografieren, kann er (noch) nicht sagen, sein Diagramm bleibt unverständlich. Die Zeichnung dagegen ist glasklar: James hat MV aufgezeichnet, wie er sie sieht: Wir erkennen Kugeln und Fäden, wobei einige der Kugeln frei im Raum schweben, andere befinden sich in den Fäden. Der Autor hat sogar verschiedene Arten von Kugeln festgehalten, dunklere und hellere, bzw. solche mit dickerem oder dünnerem Umkreis. Die Kerne dagegen scheinen bei James alle weiss zu sein, dunkle Kerne mit hellem Umkreis kommen hier nicht vor. Die Fäden sind teilweise ineinander verwoben gezeichnet, was deutlich macht, dass es sich um eine dreidimensionale Struktur handelt. Gut ist zudem die Beobachtung, dass einzelne Kugeln in den Fäden wie eine Art Achse funktionieren, um die sich die einzelnen Abschnitte der Fäden schwenken, drehen und rotieren. Wir wissen, dass MV für verschiedene Interpretationen offen sind. Die Deutung von James gehört allerdings zum Extremsten, was mir über MV bekannt ist: Demnach haben wir tagtäglich das Resultat systematischer Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Augen. Eine solche Ansicht kann ich persönlich nicht teilen. Doch wenn sich James noch etwas ins Zeug legte und seine Behauptungen durch einleuchtende Argumente und Beweise auf solidere Grundlagen stellen würde, könnten wir MV-Sehende irgendwann eine Sammelklage gegen die Militärs starten – eine andere Art, wie MV ein bisschen zum Weltfrieden beitragen könnten.
Quelle und Literatur
Spirituelle Kunst mit entoptischen Phänomenen – „Erscheinung am Himmel über Nürnberg“ von Hans Glaser
Quelle: Hans Glaser: Erscheinung am Himmel bei Nürnberg am 14. April 1561, 1561, Holzschnitt, 30,5 × 33 cm.
Aussergewöhnliche Erscheinungen am Himmel haben die Menschen seit jeher beeindruckt. Den meisten Menschen im frühneuzeitlichen Europa galten sie als Störung der ewig gleichbleibenden göttlichen Ordnung des Kosmos. Sie konnten daher nur durch Gott selbst verursacht sein. Gott setzte Zeichen in den Himmel, so stellte man sich vor, um die sündigen Menschen zu ermahnen. Zu dieser Zeit waren solche Erscheinungen beliebte Motive für die neu entstandenen Bildbände – ein Geschäft, in dem auch der Briefmaler und Drucker Hans Wolff Glaser tätig war, der zwischen 1540 und 1570 neben christlichen Motiven, Berufsleuten, Porträts und Kriegsszenen auch mehrere Holzschnitte von Himmelserscheinungen anfertigte und druckte. Zum Beispiel die „Erscheinung am Himmel bei Nürnberg am 14. April 1561“. „[M]orgens zwischen 4 und 5 … ist ein sehr erschröcklich gesicht an der Son wie sie im auff gang gewesen erschinnen.“ So beginnt Glaser seinen Bericht zum Bild und nennt darauf eine Vielzahl von abstrakten geometrischen Einzelobjekten: Zwei die Sonne durchdringenden „Blut farben haiss runden striche“, jede Menge blaue, violette und rote Kugeln, die einzeln oder zu einem Kreuz verbunden auftreten, dazwischen „etliche Blutfarbe Kreuz“ und „Blutfarbe Streyme“ (Striemen), auch Rohre, v.a. die „zweyen grossen rorn / eines zur rechten und das ander zur lincken handt stehent / in welchen kleinen und grossen Rorn / zu dreyen / auch vier und mehr kugel gewesen.“ Diese Erscheinungen haben „mit einander anfahen zu streyten“, sie bewegten sich hin und her, fielen dann vom Himmel auf die Erde, wo sie „mit einem grossen Dampff herunten auff der Erden allgemach vergangen“, worauf eine grosser schwarzer „Speer“ erschien. Das Spektakel sei von vielen Männern und Frauen während einer Stunde lang beobachtet worden. Nun wissen wir, dass solche Darstellungen keine Eins-zu-eins-Abbildungen sind, sondern durch Fantasie und christliche Symbolik angereicherte Kunstwerke. Der Text muss zudem bestimmte, für Himmelserscheinungen zugeschnittene formale Anforderungen erfüllen. Und auch von grafischer Seite her ergeben sich Verzerrungen: bei Holzschnitten werden leuchtende Phänomene als dunkle Schatten und feingliedrige Phänomene notgedrungen als gröber und klobiger dargestellt. Aus heutiger Sicht lässt diese Vermischung von Objektivität, Subjektivität, von kulturell-religiöser Anforderung und grafischer Unschärfe Raum für verschiedenartige Deutungen: Für Meteorologen und Astronomen handelt es sich um entsprechende Phänomene, z.B. Luftspiegelungen (Fata Morgana), Lichteffekte (Halo), Verwirbelungen von Luftschichten etc. UFO-Forscher denken an eine sog. „nahe Begegnung der ersten Art“. C. G. Jung wiederum hält Himmelserscheinungen für kollektive archetypische Visionen. Wie sieht es aus mit der „entoptischen Interpretation“? Entoptische Phänomene wie MV könnten in diesem Fall die Ursache oder auch Nebenerscheinungen in der Wahrnehmung gewesen sein, die zu Glasers Darstellung führte. Dafür sprechen die geometrischen Formen, v.a. die Kugeln und Kugeln in Röhren, die für MV typisch sind; auch die Dynamik, das Hin- und Herbewegen sowie das Absinken der Phänomene könnte auf MV hinweisen. MV allein erklären allerdings nicht, weshalb das Phänomen als so einmalig und beeindruckend empfunden wurde, dass es festgehalten wurde; auch die gemeinschaftliche Wahrnehmung wäre damit ausgeschlossen bzw. erfunden – oder aber die Beteiligten befanden sich in einem besonderen kollektiven Bewusstseinszustand, der bei allen entoptische Phänomene sehr deutlich in Erscheinung treten liess. MV als Himmelserscheinungen wäre hier insofern interessant, als sie einen kulturellen Übergang bezeichnen: Sie sind zwar noch immer religiös und spirituell bedeutsame Zeichen, die sie vermutlich bereits in der jüngeren Altsteinzeit (siehe newsseptember2007) und in den Visionen mittelalterlicher Mystiker (siehe newsfebruar2007) waren; gleichzeitig sind sie schon furchteinflössende Anomalien vor dem Hintergrund einer zunehmend rationalen und naturalistischen Weltanschauung – eine moderne Haltung, die bis in unsere Zeit besteht.
Quelle und Literatur:
Diese Bilder findet ihr auch in der Galerie sowie im Forum, wo sie zur Diskussion stehen. Ihr habt eigene Zeichnungen von Mouches volantes oder anderen entoptischen Phänomenen (Sternchen/Kreiselwellen, Nachbilder)? Oder ihr wisst von realistischen, künstlerischen und religiösen Darstellungen solcher Erscheinungen? Dann sendet mir das Bild oder gebt mir den Tipp, ich würde es gerne im Newsletter, in der Galerie oder auch im Forum veröffentlichen.
Die Hauptartikel sind nicht mehr frei zugänglich
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