Beschreibung
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Entoptische Phänomene sind abstrakte subjektive visuelle Erscheinungen, deren Ursache innerhalb unseres Sehsystems (vom Auge über den Sehnerv bis zum visuellen Sehzentrum im Hirn) liegen, die aber vom Betrachter ausserhalb von sich wahrgenommen werden. In der letzten Ausgabe (Nr. 166, 4/06) habe ich vier solche Phänomene vorgestellt und ihre religiöse oder spirituelle Bedeutung, die sie für gewisse Menschen und Gruppen von Menschen haben können, erläutert.
In diesem Artikel frage ich nun nach dem Verhältnis von entoptischen Phänomenen zu nicht identifizierten Flugobjekten (UFO). UFO-Sichtungen mit physiologisch erklärbaren Erscheinungen in Verbindung zu bringen, ist ein skeptizistischer Ansatz. Und tatsächlich eignet sich die Erklärung „Sehstörung“ oder „Teilchen im Auge“ sehr gut, um die Aussagen von Zeugen sowie die ernsthafte UFO-Forschung ins Lächerliche zu ziehen – was von verschiedenen Skeptikern denn auch getan wurde. Entsprechend geben sich viele von mir angefragte Ufologen sehr reserviert gegenüber der Möglichkeit, dass ein Teil der Sichtungen nicht identifizierter Flugobjekte tatsächlich auf entoptische Erscheinungen zurückgehen könnten. Wie relevant ist aber diese Erklärung für die UFO-Forschung wirklich?
Wenn wir uns mit entoptischen Phänomenen in der Ufologie beschäftigen, wird schnell klar, dass wir es mit einem Randphänomen zu tun haben. Literatur darüber gibt es praktisch nicht, angefragte UFO-Forscher kennen keine relevanten Studien oder Statistiken. Allenfalls findet man hier und dort Hinweise auf solche Phänomene, die dann meistens in die grobe Kategorie „Sehstörungen“ eingeordnet werden. Dies liegt in der Natur der entoptischen Erscheinungen, denn als Erklärungsansatz kommen sie nur für die „leichten“ UFO-Sichtungen in Frage. Der Astronom Dr. Jacques Vallée klassifiziert die Sichtungen unbekannter Flugobjekte in vier Gruppen (Anomalie, UFO-Vorbeiflug, UFO-Flugmanöver und UFO-Nahbegegnung), die sich durch verschiedene Grade der Intensität, ausgedrückt in fünf Kategorien, auszeichnen. Entoptische Erscheinungen würden demnach stets der ersten Kategorie zuzurechnen sein…