Mouches Volantes: Leuchtstruktur des Bewusstseins und Meditation mit offenen Augen.
Fragen und Antworten von Floco Tausin zum Thema: Glaskörpertrübungen bzw. Mouches volantes  oder fliegende Mücken.
Mouches volantes und das Bewusstsein
Ganzheitlich Sehen: Floco Tausin's Newsletter.
Eine Sammlung von Links zum Thema Mouches volantes.
Impressum und Kontakt: Autor Floco Tausin.
Alle Publikationen von Floco Tausin.
News: Ganzheitlich Sehen

"Ganzheitlich Sehen"

4/24 (Nr. 62)
ISSN 1662-808X
Ganzheitlich Sehen News Linie

Inhalt

Aktuelles
- Neun Lichter (Band II)
- Mouches volantes – Glaskörpertrübung oder Nervensystem?

Bilder und Stimmen
Jörg „Yogi“ Schäfer – Reise des Bewusstseins

Ganzheitlich Sehen News Linie
Die Bücher und Artikel von Floco Tausin.
Willkommen in Floco Tausin’s Mouches Volantes Galerie.
Artikel von Floco Tausin: Login oder Registration
oder Registration
Tabs: Inhalt News
  • Einführung
  • Aktuelles
  • Bilder und Stimmen

Einführung

Hallo, mein Name ist Floco Tausin.
Ich bin Autor und Bewusstseinsforscher mit kulturwissenschaftlicher und seherisch-spiritueller Ausrichtung.

Ganzheitlich Sehen ist mein Newsletter, der die Entstehung der Buchreihe Neun Lichter begleitet. Neun Lichter ist ein mystischer Roman, der die Erzählung von Mouches Volantes - Die Leuchtstruktur des Bewusstseins fortsetzt.
Buchreihe: Mouches Volantes und Neun Lichter
Buchreihe: Mouches Volantes und Neun Lichter (Quelle)

In Ganzheitlich Sehen erforsche ich so genannte entoptische Phänomene. Das sind subjektive Lichterscheinungen, die durch innere Prozesse (physiologische, psychische, spirituelle) entstehen. Der Fokus liegt auf der „Leuchtstruktur“, einer Lichterscheinung, die oft mit der Glaskörpertrübung namens Mouches volantes verwechselt wird. Die Emmentaler Seherinnen und Seher, bei denen ich das Sehen erlernt habe, verstehen die Leuchtstruktur als ersten strukturierten Ausdruck des Bewusstseinslichts. Sie nutzen die Leuchtstruktur als Objekt für das „Sehen“, eine Art Meditation mit offenen Augen.

Ganzheitlich Sehen erscheint 3–4 x pro Jahr. Neben aktuellen Mitteilungen wechseln sich folgende drei Rubriken ab:

Leuchtstruktur in Natur: Diese Rubrik folgt der seherischen Erkenntnis, dass Bewusstsein die Ursache aller Existenz ist, und dass die strukturellen Prinzipien des Bewusstseinslichts auch den Aufbau der Materie und des Lebens organisieren. Durch die Betrachtung von Naturerscheinungen spüre ich diesen Prinzipien nach und eröffne dadurch wiederum einen frischen Blick auf die Leuchtstruktur.

Bilder und Stimmen: Visionäre Kunst zeigt uns Welten, die mit unserem Alltagsbewusstsein kaum zugänglich sind. Dazu gehört die Erfahrung des inneren Lichts in vielfältigen Formen – von Visionen, über entoptische Erscheinungen bis zur Leuchtstruktur. In dieser Rubrik präsentiere ich Bilder und Stimmen entsprechender Künstlerinnen und Künstlern.

Nestors Praxistipps: Der Weg des Sehens ist ein Weg der Ekstase. Das bedeutet, dass wir Energie aufbauen, verfeinern, zum Fliessen bringen und als Ekstase wieder freigeben, um die Leuchtstruktur aufleuchten zu lassen. Dies setzt ein achtsames und bewusstes Verhalten in allen Aspekten des Lebens voraus. Um diesen Weg zu gehen und das Sehen der Leuchtstruktur zur meditativen Praxis zu entwickeln, präsentiere ich Ratschläge von Nestor, meinem Lehrer.

Wenn du meine unabhängige Arbeit mit einem thematischen Beitrag, einem Einkauf im Leuchtstruktur Shop oder einer Spende unterstützen möchtest, hast du hier die Möglichkeit dazu. Als Dankeschön erhältst du freien Zugang zum Mitglieder-Bereich, wo du alle meine veröffentlichten und unveröffentlichten Artikeln findest.

Aktuelles

eBuch: Neun Lichter - Band II
Neun Lichter 1

Neun Lichter
Band II

Info Buch (pdf)

(Erscheinungstermin Ende 2025)

Vorbestellung



Mouches volantes – Glaskörpertrübung oder Nervensystem?

Fliegende Mücken als wahrnehmbarer Aspekt des visuellen Nervensystems

Der Autor, Floco Tausin schlägt in diesem Buch vor, die Mouches volantes als eine Erscheinung des Sehnervensystems zu begreifen.
Mouches volantes – Glaskörpertrübung oder Nervensystem?
Mouches volantes – Glaskörpertrübung oder Nervensystem? (Quelle)

Mouches volantes – Glaskörpertrübung oder Nervensystem?

Fliegende Mücken als wahrnehmbarer Aspekt des visuellen Nervensystems

Leuchtstruktur Verlag 2023
ISBN 9783907400302

Alle haben sie, fast alle sehen sie, und nur wenige schauen hin: die vereinzelten, transparenten und beweglichen Punkte und Fäden im Blickfeld. In der Augenheilkunde werden sie „Mouches volantes“ genannt und als Glaskörpertrübung verstanden.

Doch stimmt diese Erklärung? Der Autor, Floco Tausin, folgt in diesem Buch der seherischen Erfahrung, dass Mouches volantes keine Glaskörpertrübung, sondern eine leuchtende Struktur und ein Ausdruck unseres Bewusstseinszustandes sind.

Um die Diskrepanz zwischen der augenheilkundlichen und der seherischen Erklärung zu überbrücken, schlägt der Autor in diesem Buch vor, die Mouches volantes als eine Erscheinung des Sehnervensystems zu begreifen. Die Vermutung ist, dass Mouches volantes das Resultat einer frühen visuellen Bewusstwerdung der Signale in der Sehbahn sind, die die Kern-Umkreis-Struktur der neuronalen rezeptiven Felder aufweisen.

Erhältlich als Taschenbuch (Taschenuch, 77 S. und 21 Abb.) oder E-Buch im Leuchtstruktur Shop, oder in der Buchhandlung Ihrer Wahl.

Bilder und Stimmen

Visionäre Kunst zeigt uns Welten, die mit unserem Alltagsbewusstsein kaum zugänglich sind. Dazu gehört die Erfahrung des inneren Lichts in vielfältigen Formen – von Visionen, über entoptische Erscheinungen bis zur Leuchtstruktur. Bilder und Stimmen von visionären Künstlerinnen und Künstlern.

Jörg „Yogi“ Schäfer – Reise des Bewusstseins

Was haben Klänge, Planeten, Meditation und die Zeitlosigkeit gemeinsam? Es sind Kerne, umgeben von konzentrischen Kreisen. Zumindest wenn wir die Bilder von Jörg „Yogi“ Schäfer betrachten, der uns diese und weitere schwer fassbare Phänomene über den Sehsinn zugänglich macht. Yogi, dessen Werke deutschlandweit ausgestellt werden, lebt und arbeitet gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin, der Künstlerin Kerstin Franz, im hessischen Freigericht-Bernbach. Sein Hintergrund als Schlagzeuger und Perkussionist liefert den Fokus seiner Kunst: die Visualisierung von Klängen. Yogi nutzt unterschiedliche Techniken, um Klänge in entsprechende Strukturen, Geometrien und Farben zu überführen. Oft geschieht dies vor dem Hintergrund von Themen aus der Natur, der Kultur und der Spiritualität. Über die Jahrzehnte hat der Künstler eine Sammlung an Werken erschaffen, die sich in ihrer Gesamtheit als Reise des Bewusstseins begreifen lässt – vom kosmischen Urklang über die Lebensklänge und die menschliche Suche nach Gleichklang bis zum meditativen Ausklang in die Stille.



Urklang

Am Anfang war der Klang, und aus diesem Urklang entstand das klingende Universum. Dieser alten indischen Vorstellung gemäss besteht alles Existierende aus Klang, vom subtilsten Klang Gottes – Nada Brahma – bis zu den groben Klängen materieller Körper. In der Serie Nada Brahma fühlt Yogi diesem klingenden Schöpfungsvorgang nach. Im Werk Nada Brahma 5 etwa erscheint das Universum aus dem silbernen Mittelpunkt des Urklangs, geht in das gelbe Licht der Sonne über und teilt sich in die erste Dualität, hell und dunkel. Akustisches und Visuelles, so teilt uns das Bild mit, ist von Anfang miteinander verbunden. In der Serie Licht und Klang erforscht Yogi diese Beziehung weiter.


Nada Brahma 5 (2018, Acryl, Tinte auf Leinwand, 70x70cm).
Nada Brahma 5 (2018, Acryl, Tinte auf Leinwand, 70x70cm). Quelle: (31.7.24).
Die Energie des ersten Klangs und des ersten Lichts (Werk: Energie) vibriert durch das Nichts, breitet sich aus und lässt auf diese Weise Raum und Zeit entstehen (Werk: RaumZeit). Die primordialen Klangvibrationen erzeugen und formen die erste Materie, wie das Bild Vibrations 1 nicht nur visuell, sondern auch materiell verdeutlicht: Durch die eingearbeitete Acrylpaste entsteht eine grobe Oberfläche, die durch die konzentrischen Kreise der Vibration strukturiert und gefärbt wird.

Vibrations 1 (2023, Acryl auf Leinwand, 70x50cm).
Vibrations 1 (2023, Acryl auf Leinwand, 70x50cm). Quelle: (31.7.24).
Die erste Materie, so wissen wir aus der Kosmologie, verdichtet sich unter der Einwirkung der Gravitation. Es bilden sich Sterne, in denen durch Fusionsprozesse immer schwerere Elemente entstehen. Diese Elemente werden durch Supernovae (Reihe: Supernova) ins All geschleudert und speisen die umliegenden Planeten. Diese Prozesse haben dazu geführt, dass wir Menschen heute die Licht- und Klangspiele von Mineralen und Metallen geniessen dürfen. Wir können etwa die Lichtreflexionen von Turmalinen bewundern, wie Yogi es in der Serie Turmalin tut und uns nebenbei über die ebenso bunt schillernde und perspektivenabhängige menschliche Optik nachdenken lässt. Wir können die Minerale und Metalle auch zur Erzeugung von Klängen nutzen, wie Menschen es seit jeher getan haben (Lithophone, Metallophone). Womöglich war diese klingende Bewegung von materiellen Körpern auch eine Grundlage der Sphärenharmonie, also der Vorstellung, dass die Planeten durch ihre Bewegung Töne erzeugen. Yogi erforscht diese antike griechische Lehre in den Serien Planetentöne und Sphärenklang. Das Werk Planetentöne 3 etwa besticht durch die Spannung zwischen dem ruhenden Blau und dem dynamischen Gold und Orange: Hier die subtilen sphärischen Klänge, da die bewegte grobstoffliche Masse des Himmelskörpers. Bei genauer Betrachtung gehen die Schwingungen des Feinen und des Groben allerdings ineinander über. Ähnlich wie in taoistischen Kunstwerken wird eine Spannung zwischen den Polen aufgebaut – Bewegung und Ruhe, Masse und Klang –, die hier in der Form farblicher Übergänge nach Auflösung strebt, um Ruhe und Harmonie zu erzeugen.

Planetentöne 3 (2022). Acryl auf Papier, 33 x 23 cm.
Planetentöne 3 (2022). Acryl auf Papier, 33 x 23 cm. Quelle: (31.7.24).
Lebensklänge

Die Elemente, die in Sternen erbrütet wurden, sind auch die Keime des Lebens, wie wir es auf der Erde kennen. In der Serie Liquid erforscht Yogi mit stark verdünnten und kühlen Farben das Wasser als Medium, das Schwingungen überträgt. Das Wasser selbst, seine wellenförmige Ausbreitung, die Bildung von Blasen (Liquid 1 und die Reihe Bubbles) sowie das Blumenmuster im Zentrum von Liquid 2, wecken Assoziationen zur Entstehung des ersten Lebens auf der Erde.

Liquid 2 (2017, Acryl, Tinte auf Leinwand, 70x70cm).
Liquid 2 (2017, Acryl, Tinte auf Leinwand, 70x70cm). Quelle: (31.7.24).
Denn das Wasser überträgt nicht nur Wasserwellen, sondern auch die Wellen des Lebens, das sich von den Anfängen zeitlich und örtlich über den ganzen blauen Planeten ausgebreitet hat. Das Bild Leben lässt dabei an frühe Formen des Lebens denken. Die geneigte Betrachterin mag darin einen simplen Einzeller erkennen, eine befruchtete Eizelle, den Querschnitt einer Arterie oder auch ein Auge. Letzteres wäre bereits ein Zeichen komplexerer Organismen, wie sie der Künstler in der Serie Insektogramm erörtert. Mit der Entstehung des symbolischen Ausdrucks schliesslich ist eine weitere Stufe des Lebens erreicht. In dieser Hinsicht erscheint die Reihe Signs, in der Yogi visuelle und klangliche Dimensionen selbst erschaffener Symbole auslotet, auch als Hommage an diese folgenreiche Entwicklung.

Leben (2010, Acryl, Buntstift auf Leinwand, 70x70cm).
Leben (2010, Acryl, Buntstift auf Leinwand, 70x70cm). Quelle: (31.7.24).
Doch die Kern-Umkreis-Struktur ist nicht nur in physiologischer Hinsicht ein Symbol für das Leben. In der Serie Bubbles geht der Künstler neben den Blasen des Wassers und des Kosmos auch den Blasen unseres Bewusstseins nach. Unsere individuellen Psychen, unsere Stärken und Schwächen, worauf wir achten und worauf nicht, was wir erkennen können und was nicht, was wir erschaffen und was nicht – all dies spielt sich in unserer je eigenen Lebensblase ab. Sie ist der Möglichkeitsraum und zugleich die Begrenzung unseres Lebens und Bewusstseins. In Blasen leben die Menschen ihr Leben, sorgen sich um ihr Wohlbefinden (Reihe Hygge), frönen dem Sinnesgenuss (Reihe Raucher), streben nach Liebe und Licht (Reihe love & light), durchleben Höhen und Tiefen (Reihe Sieg des Lichts über die Finsternis) und machen die Erfahrung, dass alles seine Zeit hat, um dann zu vergehen (Reihe Vintage).



Ausklang

Das Bild Lebensklänge, so scheint es, erlaubt uns, all diese Lebenserfahrungen von einer höheren Warte aus zu betrachten. Wir dürfen innehalten, staunen und uns vergegenwärtigen, dass die Schattierungen des Lebens, selbst seine dunkelsten Klänge, Teil eines wunderschönen Blumenmusters sind, das für einen Augenblick aus dem Ozean der Unendlichkeit erklingt.

Lebensklänge (2014, Acryl, Farbspray auf Leinwand, 70x70cm).
Lebensklänge (2014, Acryl, Farbspray auf Leinwand, 70x70cm). Quelle: (13.8.24).
Diese Ahnung, dieses Gefühl oder dieser Glauben, dass unsere Leben und Erfahrungen weder beliebig, noch bedeutungslos, sondern Teil eines Musters sind, lässt uns die grossen Fragen stellen und auf eine Reise nach Innen aufbrechen. In der Serie Neue Impulse, entwickelt während der Corona-Pandemie, erzählt Yogi von einem solchen Aufbruch in das Neue und Unbekannte, vom Hinterfragen bisheriger Gewissheiten und vom Entwickeln neuer Blickwinkel auf die eigene Arbeit, das eigene Leben und die Gesellschaft als Ganzes. Wiederum basierend auf der Darstellung von sich ausbreitenden Klangimpulsen, wecken die Bilder Assoziationen zum schöpferischen Prozess. Dieser beginnt als Idee, die ausgearbeitet und umgesetzt wird, wobei sie sich als Wellen fortsetzt, mal konzentrisch, mal linear. Die Wellen verändern ihr Umfeld, bis sie sich irgendwann erschöpfen und von neuen Impulsen abgelöst werden.

Neue Impulse 5 (2020, Acryl und Farbspray auf Leinwand, 80 x 80 cm).
Neue Impulse 5 (2020, Acryl und Farbspray auf Leinwand, 80 x 80 cm). Quelle: (31.7.24).
Die neuen Impulse lassen uns suchen, arbeiten und streben – nach Selbsterkenntnis, nach tieferem Lebenssinn, nach Vollkommenheit und Weisheit, nach einem Zugang zum göttlichen Bewusstsein. Ein solcher Zugang ist wiederum der Klang. Yogi, der sich selbst mit Klangschalenmeditation beschäftigt, interpretiert in der Reihe Klangschalen die entsprechenden Schwingungen und Wirkungen auf unseren Körper und die Umgebung.

Klangschalen 2 (2015, Acryl, Farbspray auf Leinwand, 70x60cm).
Klangschalen 2 (2015, Acryl, Farbspray auf Leinwand, 70x60cm). Quelle: (14.8.24).
Doch auch ohne Instrumente kann der Klang ein Mittel für die Reise nach Innen sein. Im Nada Yoga, dem Yoga des Klangs, werden heilige Silben, sog. Mantras, gesprochen, um das Bewusstsein zu reinigen und sich in die göttliche Schwingung zu versetzen. Hinzu kommen subtile Klänge wie das Om, von denen die Yoga Upanishaden und späteren Yoga-Texte berichten. Sie werden als Frucht yogischer Bemühungen gehört, lassen sich aber auch als Meditationsobjekte für das innere Hören verwenden (vgl. Tausin 2022). Die Werke von Yogis Meditationsreihe zeigen kreisförmige, teils konzentrische Objekte, die durch eine Linie verbunden sind – vielleicht sehen wir hier die sich ausbreitenden inneren Klänge, verbunden durch den Fluss der Aufmerksamkeit. Die harmonischen Formen und Farben der Bilder lassen uns zur Ruhe kommen und fördern wiederum die Meditation.

Meditation 8 (2012). Acryl auf Leinwand, 100 x 50 cm.
Meditation 8 (2012). Acryl auf Leinwand, 100 x 50 cm. Quelle: (17.8.24).
Wenn alle Schöpfung Klang ist, dann ist Stille der Zustand des Unerschaffenen. In der Meditation, so wissen wir aus Berichten vieler Meditierender, lassen sich Zustände erreichen, die mit Begriffen wie Einheit, reines Sein, Zeitlosigkeit oder eben Stille umschrieben werden können. Yogis Reihe Zeitlos und das Werk Sound of Silence lassen sich auch vor diesem Hintergrund verstehen. Die Zeitlos-Bilder erzeugen einen Kontrast zwischen dem leicht Schwingenden der Zeit und den festen materiellen Strukturen. So wie die Zeit die Materie bewegt und belebt, scheint die Materie die Zeit zu entschleunigen und schliesslich zu versteinern. „Zeitlos“ weckt daher Assoziationen sowohl zur Dynamik – Zeit los! – als auch zur Ruhe: ohne Zeit. Es ist dieser paradoxe Zustand, der in der Meditation als Zeitlosigkeit in der Zeit empfunden werden kann.

Zeitlos 2 (2011). Acryl auf Leinwand, 20 x 40 cm.
Zeitlos 2 (2011). Acryl auf Leinwand, 20 x 40 cm. Quelle: (17.8.24).
Sound of Silence schliesslich zeigt den „Klang der Stille“ in der Form eines Schmetterlings, dessen Flügelschlag nicht zu hören ist, der aber dennoch Wellen der klanglichen Aktivität aussendet. Wir können dies als wunderbare Metapher für den meditativen Tiefenzustand verstehen – ein Zustand der stillen, aber lebendigen Aktivität.

Sound of Silcence 1 (2022, Acryl, Tinte auf Leinwand, 70x100cm).
Sound of Silcence 1 (2022, Acryl, Tinte auf Leinwand, 70x100cm). Quelle: (31.7.24).

Yogis Bilder strahlen eine positive Energie aus, eröffnen Räume der Ruhe und des Wohlbefindens und erzeugen Gelegenheit für das Nachdenken über das Leben. Prominenter Teil dieser Wirkung sind die konzentrischen und punktierten Kreise, die beinahe alle Werke auszeichnen. Als Quellen und Wellen des Klangs durchdringen sie alle Existenzbereiche, vom Kosmischen, über das Irdisch-Menschliche bis zum Spirituellen. Gleichzeitig zeigen sie die tiefe Verbundenheit des Akustischen mit dem Visuellen. Es ist bezeichnend, dass sich die runde Form, die häufige Kern-Umkreis-Struktur und die Universalität, die Yogi für den Klang geltend macht, in den Kugeln der Leuchtstruktur wiederfindet. Klang und Licht, so legen die Bilder des Künstlers nahe, sind zwei unterschiedliche, aber verbundene Aspekte derselben Grundstruktur des Bewusstseins. Und somit zwei unterschiedliche, aber verbundene Wege für die Erforschung unseres Bewusstseins.

Danke, Yogi, für dein Werk!

Literatur/Links: