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Die naheliegendste Kunst mit entoptischen Erscheinungen ist ihre visuelle Darstellung. Als moderne Kunstrichtung wurde die Darstellung von entoptischen Phänomenen erst vor kurzem als solche erfasst. Zwar gibt es längere Zeit die Beobachtung, dass einzelne solcher Erscheinungen auf Künstler inspirierend wirken können; z.B. nennt der Kunsthistoriker A. E. Iribas eine Reihe von zeitgenössischen wie früheren Künstlern und Kunstrichtungen, die durch Phosphene inspiriert sind – verschiedenfarbige leuchtende Formen und Muster, die man vorwiegend im Dunkeln sieht. Doch erst die Norwegerin Jorunn Monrad spricht in einem Artikel von 2003 von „entoptischer Kunst“ und weist damit auf das inspirierende Potenzial von allen inneren Phänomene hin, die keine Visionen oder Halluzinationen sind: “In 2003 I discovered that my work was entoptic, after having created such images since 1988. I used quotations from Thomas De Quincey in a catalogue in 1993, due to the striking parallels between his visions and my images. On reading Benjamin’s research on drug-induced hallucinations I made more in-depth research on the phenomena, which resulted in this article.“ Um festzustellen
ob ein Künstler „entoptic art“ betreibt,
geht Monrad von Studien aus, die auf Arbeiten von Physiologen, Psychologen
und Neurologen aus der ersten Hälfte des 20. Jh. basieren; diese
untersuchten die Natur entoptischer Erscheinungen und legten dabei eine
Reihe von Grundformen fest, die für solche Wahrnehmungen charakteristisch
sind. Moderne Künstlerinnen
und Künstler, die entoptische Werke erschaffen, sind kunstgeschichtlich
nicht eindeutig zu bestimmen. Eine Zunahme solcher Werke scheint sich
aber in den 1960er Jahren ergeben zu haben. In dieser Zeit experimentierten
viele Künstler mit bewusstseinserweiternden Substanzen, was zur Entstehung
der psychedelischen Kunst führte. Kunstwerke dieser Richtung sind meistens eine Reproduktion der Wahrnehmungen der
Künstler in erweiterten Bewusstseinszuständen – was sowohl gegenständliche wie abstrakte Motive einschliessen
kann. In den 1990er Jahren erlebte Op ein Revival. Viele der Künstlerinnen und Künstler, die mit entoptischen Erscheinungen arbeiten, stellten ihre Werke an solchen Messen aus, die thematisch an die „Op Art“ der 1960er anschlossen. Diese „Op in the 90’s“ oder „Neo Op“ sollte gemäss Tom Moody (in seinem Review zur Ausstellung „Op in the 90’s“) nicht mehr künstlich und technisch perfekt, sondern simpel, zurückhaltend, ja unbeholfen sein. Monrad charakterisiert die entoptische Kunst der neuen Op-Welle auch als träumerisch und beruhigend. Die Inspirationen werden nicht mehr wie im klassischen Op aus optischen und physiologischen Erkenntnissen geschöpft, sondern aus einer unmittelbaren visuellen Wahrnehmung von flüchtigen Phänomenen, die sich uns meistens durch aufmerksames Beobachten oder in körperlichen und emotionalen Ausnahmesituationen zeigen. So besteht die entoptische Kunst darin, subjektive visuelle Phänomene, typischerweise abstrakte geometrische Formen, zu reproduzieren – wobei die Skala von realitätsgetreuer Abbildung eigener Beobachtungen bis zu künstlerisch-freiem Weiterentwickeln und Experimentieren mit solchen Formen reicht. Die Darstellung entoptischer Phänomene genügt sich selbst, die Künstlerinnen und Künstler versuchen nicht mehr zwanghaft auf die Wahrnehmung des Publikums einzuwirken; ob und wie die Bilder und Installationen von Zuschauern erkannt und bewertet werden, hängt von deren eigenen Beobachtungen ab. Moody bezeichnet Op als ein unfertiges Projekt: „Regardless of what form it takes, obviously it addresses some deep, ongoing need – for pleasure, the "magical", an understanding of what seduces us, and other fundamental but hard-to-talk-about things.” Dies trifft auch für die entoptische Kunst an sich zu: Die Auseinandersetzung mit flüchtigen Phänomenen am Rande unserer üblichen Wahrnehmung; das Experimentieren mit einem visuellen Raum, der gleichermassen Anteil am Innen und am Aussen hat; die Erforschung der Wechselwirkung von eigenem Erleben und visueller Erscheinung – all das ist Teil einer zeitlosen Faszination der Menschheit und ist direkter Ausdruck des Strebens nach Antworten auf die fundamentalen Fragen: Was ist diese Welt vor meinen Augen? In welchem Verhältnis stehe ich zur Welt? Was bin ich?
Die in Karlsruhe geborene Malerin Petra Lemmerz hat sich in zwei Serien mit entoptischen Phänomenen befasst: In ihrer Serie „Nachbilder“ (1994, Kunsthaus in Essen), sowie in der von Goethes „Entoptische Farben“ inspirierten Serie „Entoptik“ (1996, Neue Galerie im Höhmann-Haus in Augsburg).
Quelle: Petra Lemmerz, aus der Serie Entoptik, 1996, 63 x 226 cm.
Christi ist gebürtige Amerikanerin, die in der Schweiz lebt. Ihre künstlerische Tätigkeit mit entoptischen Erscheinungen beschreibt sie folgendermassen: „Ich betrachte meine Malerei als eine Erweiterung meiner Meditation und Yoga-Praxis; sie widerspiegeln meine kontemplative Einstellung gegenüber der Welt. Diese abstrakten Skizzen sind Nachbildungen und Erweiterungen von Eindrücken spontaner Farben und Bewegungen, die ich während der Praxis von Mouches volantes, Zazen, Osho und Kundalini Tantra Meditation erfahren habe. Die Kombination von Kunst und Meditation ist eine tiefere Erforschung dieser Bewegungen, die innerhalb von mir selbst stattfinden, ein kreativer Prozess um das Ungesehene und Unmanifestierte zu manifestieren und auszudrücken. Die Zeichnungen sind schnelle spontane Wiedergaben mit Hilfe von Gouache und Tinte.“
Alfred Dam Für den
in Bern lebenden Kunstmaler Alfred Dam sind die Phänomene
der natürlichen Umgebung Vorlage und Inspirationsquelle. Der entspannte
Blick in den Himmel hat ihn zu den entoptischen Phänomenen geführt,
zunächst zur Beobachtung von Nachbildern, dann zum Studium der aufleuchtenden
Sternchen. Dam, von Wilhelm Reichs Orgon-Theorie inspiriert, interpretierte diese in gewundenen Bahnen bewegenden Leuchtkügelchen als Ionen (elektrisch geladene Teilchen) bzw. als elektrische
Entladungen. Schon bald fasste er sie als optisch sichtbarer Ausdruck
für den „kosmischen Tanz“ auf, die ewige
Bewegung, die im Grossen wie im Kleinen stattfindet. Die Beobachtung der
Sternchen führte Dam nicht nur zu einer Reihe von Erkenntnissen über
die Natur des Phänomens, z.B. intensiviert sich die Zahl, Geschwindigkeit
und Leuchtkraft der Kügelchen bei gewittriger Wetterlage; sondern
er erlebt die Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf die Sternchen auch als
Meditation fördernder Vorgang, bzw. das spontane Auftreten von Sternchen
als erhabenes und nicht durch Gedanken getrübtes Glücksgefühl.
Quelle: Alfred Dam, aus der Serie „Inbetween Heaven and Earth“, 1999, 170 x 153 cm.
Jorunn Monrad Die norwegische Künstlerin bezeichnet ihre Kunst als entoptisch: „My work has become progressively entoptic as I strove to recreate the impression of patterns I envisioned while watching woodwork or clouds as a child.“ Ihre Bilder eignen sich als Meditationsobjekt. Die bilddeckenden Muster sind durch natürliche Vorlagen wie Holzmaserung und Wolkenmuster inspiriert und ähneln entoptischen geometrischen Strukturen, die in erweiterten Bewusstseinszuständen beobachtet werden können. Sie geben ihre Geheimnisse erst bei längerer Betrachtung preis. So beginnen ihre Muster zu leben, nicht nur durch die Entdeckung eidechsenartiger Tierchen; die geschickte Farbkombination erzeugt bei längerer Betrachtung Farbkontraste, die den Bildern einen Hauch von Magie verleihen.
Quelle: Jorunn Monrad, Temperamalerei, 1997.
Punkte und Netze in endloser Wiederholung – dies ist das künstlerische Universum einer der schillerndsten Figuren entoptischer Kunst, Yayoi Kusama. Der heute 77-jährigen Japanerin gelang bereits Ende der 60er Jahren in den USA der Durchbruch als Malerin, dann auch als Bildhauerin und Körperkünstlerin. Dabei verhehlte sie nie, dass sie ihre Inspirationen aus einer Halluzinationen verursachenden Krankheit bezog, die seit ihrer Kindheit Teil ihres Lebens ist: „I have painted since I was around ten and I still work every day. My work has been consistent. I have painted dots and nets, inspired by what I saw from hallucinations. I always liked to repeat the same pattern and just developed the accumulation as my art.“ Neben einer ganzen Reihe von Kategorisierungsversuchen, wurde Kusamas Kunst aufgrund ihrer Inspirationsquelle unter anderem als „art brut“ aufgefasst, obwohl sich ihre Werke visuell stark von der Kunst an Psychosen leidenden Künstlerinnen und Künstler unterscheidet. Kusama hingegen hat sich ausdrücklich nie um Kategorisierungen gekümmert: „Kusama is Kusama, not anything else.“ Dass sie ihre Wahrnehmungen auch zu spirituellen Erfahrungen führten, ist für Kusama keine Frage: Nachdem die Künstlerin einmal ein mit roten Blütenblättern gemustertes Tischtuch betrachtete, erlebte sie eine visuelle Wiederholung dieses Musters, das sich überall abbildete, wo sie hinblickte – selbst auf ihrem Körper, was sie als Verlust ihrer individuellen Existenz und als Einswerden mit den Formen des Universums erlebte. Kusama hat solche repetitive Muster von Punkten und Fäden (infinity nets), die sich über alles Gegenständliche hinziehen und somit die Grenzen von Gegenständen (menschlichen Körpern, Tieren, Möbeln) transzendieren, auf viele Arten dargestellt – eindrücklich zu sehen in ihrer als Film aufgezeichneten Performance „Kusama’s Self-Obliteration“ (dt. Kusamas Selbst-Auslöschung) von 1968.
Film mit entoptischen Erscheinungen -
Filme, die entoptische Erscheinungen als zentralen Gegenstand haben, drehen
sich meistens um die Werke bildender Künstlerinnen und Künstler.
Dies ist etwa der Fall in Yayoi Kusamas „Self-Obliteration“
(1968), der die Künstlerin bei der Verrichtung ihrer Arbeit zeigt,
sprich: bei der grafischen Ausdehnung ihres halluzinären Punkteuniversums,
das Gegenstände, Menschen und Umwelt verbindet.
Literatur mit entoptischen Erscheinungen Während entoptische Erscheinungen in literarischen Werken aller Art immer wieder mal erwähnt werden, gibt es praktisch keine Erzählungen oder Dichtungen, die ganz darauf ausgerichtet sind. Die wenigen mir bekannten Ausnahmen haben ganz unterschiedliche thematische und stilistische Ansätze im Umgang mit entoptischen Erscheinungen.
Der norditalienische Dichter Andrea Zanzotto, geboren 1921, hat „Fosfeni“ (Phosphene, Mailand 1983) als Titel einer Gedichtsammlung gewählt. Diese entoptische Erscheinung lässt sich als Metapher für eine visuelle Unsicherheit verstehen, für flüchtige Sinneseindrücke und eine verunsicherte Wirklichkeitswahrnehmung, die seine Gedichte prägen.
Genau wie in der Dichtung lassen sich entoptische Phänomene auch in der Belletristik nur selten im Zentrum des Geschehens finden. Ein Beispiel ist die Horror-Kurzgeschichte „Muscae Volitantes“ von Chet Williamson, die in der Anthologie „Borderlands“ von Thomas F. Monteleone erschienen ist. Williamson hat sich von der negativen Einschätzung des entoptischen Phänomens Mouches volantes durch eine Minderheit von Betroffenen inspirieren lassen: Muscae Volitantes steht für ein aus medizinischer Sicht völlig harmloses und unbedenkliches entoptisches Phänomen. Erst in der subjektiven Empfindung von der Hauptfigur Randy wird die Trübung, gespeist durch seine Schuldgefühle und verwirrte Psyche, zu einer Furcht erregenden und nicht auszuhaltenden Erscheinung, die ihn letztlich zum für ihn schlimmsten aller möglichen Schicksale verdammt. (Die Kurzgeschichte wurde im Newsletter 2/2006 vorgestellt)
„Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins“ ist ein mystischer Erlebnisbericht; darin schildere ich meine Begegnung mit einem im Schweizer Emmental lebenden Seher, dessen aussergewöhnliche Sehtheorie ich nachzuvollziehen und an mir selbst zu überprüfen versuchte. Nach dem Seher Nestor haben Mouches volantes eine verkannte und durch die medizinische Erklärung verdeckte spirituelle Bedeutung: Einerseits als Konzentrations- und Meditationsgegenstand, anderseits als visuelles Feedback in der eigenen Bewusstseinsentwicklung. Mouches volantes verändern sich sowohl durch temporäre Steigerungen des Energieumsatzes bei körperlicher Ruhe wie durch langfristige körperliche und geistige Übungen, die in vermehrter Energieabgabe (Ekstase) resultieren: Konkret kommen diese Punkte und Fäden näher und beginnen aufzuleuchten. Gleichzeitig wird sich ein Seher gewahr, dass diese Leuchtstruktur das Bild um uns herum hervorbringt; vermehrte Ekstase macht nicht nur die Struktur licht und hell, sondern auch die Welt, wie sie sich uns zeigt – was für einen Seher ein Leben mit grösserer Zufriedenheit und direktem Wissen bedeutet. (Textauszüge aus dem Buch findet ihr auf der Website).
Musik mit Mouches volantes Musik und entoptische Erscheinungen ist wohl die ungewöhnlichste Kombination aller drei Kunstformen. Wie kann ein subjektives visuelles Phänomen durch ein auditives Medium vermittelt werden? Die Antwort darauf geben die Norweger Ole Ivar Jörgensen und Jakob Arntzen, die Ende Oktober „Mouches Volantes“ abgeschlossen haben – das einzige mir bekannte CD-Projekt, das sich inhaltlich entoptischen Erscheinungen widmet. Gefragt nach dem Ursprung der Idee, Mouches volantes zu vertonen, erzählt Jörgensen von Punkten und Fäden, die er als Kind sehen konnte, als er im Gras liegend in den Himmel blickte. Herausgefordert durch ihre Neigung aus dem Blickfeld zu verschwinden, begann er mit ihnen zu spielen, versuchte sie zu „fassen“ um sie richtig betrachten zu können sowie ihre Form und Transparenz zu erforschen. Und um ihre Schönheit zu erkennen: „Like snowflakes they are all different and beautiful!” Mit der Zeit jedoch gewöhnte sich Jörgensen daran und ignorierte sie. Dann, vor vier Jahren, blätterte er in einem Medizinwörterbuch und entdeckte darin „a sweet french phrase.. Mouches Volantes”. Auf diese Weise brachte er in Erfahrung, was es war, das er als Kind mit Neugier und Wunder betrachtet hatte. Für Jörgensen war klar, dass er sein anstehendes Musikprojekt im Zeichen der Mouches volantes lancieren wollte. Und so erklären die Norweger auf ihrer Website, wo sie ihr Projekt vorstellen: „Our lives and our floaters have driven us to this level.” An begleitenden Visionen und Fantasien mangelt es nicht: „Since the eye has so much water inside and the floaters practically LIVE in that water I wanted to give them the honour of being the"imaginary composers" of the whole thing. and if the vitrous humour is an ocean, the story could be about a sailor, sailing these shores of the eye. Well that's at least what he thinks.....This sailor has so much eye problems that he turns mentally ill and thereafter psychotic. So He imagines that he sails in his own eye-water, and that he meets different characters there, on his trip.” Die hauptsächlich instrumentelle Musik klinge nun so, als würde dieser Seemann, zurück von seiner Reise, sein eigenes Audio-Logbuch anhören, welches in einer Endlosschleife endet und dem zur See Fahrenden arg zusetzt ... Ist das noch Musik? Jörgensen: „It is more a sound experience than it is music.” Das Projekt
„Mouches Volantes“ begann 2003 und ist nach einer
CD-Taufe in Gimle, Norwegen, Ende Oktober 2006 erschienen.
Die 16 Tracks mit Namen wie „Red Eye District“, „Cataracta
Peepshow“ und „The Eye of the Storm“ leiten unmerklich
ineinander über und vermitteln dem Zuhörer die traumhaft-gespenstische
Reise des psychotischen Mouches-volantes-Seemanns. Beim Cover warten die
Musiker mit einer Überraschung auf: Auf der Vorderseite haftet eine
transparente Folie mit gezeichneten Kugeln und Fäden. Wer das entoptische
Phänomen Mouches volantes nicht kennt, kann die Folie gegen den Himmel
halten und direkt anschauen, worum es in diesem Klangerlebnis geht.
nun ist eine
gewisse Zeitillusion vergangen zwischen diesen Berichten. Es könnte auch was anderes sein... Lieben Gruß SaMe
Antwort von
Floco: Wenn wir wirklich beide vom selben Phänomen sprechen (reptilaussehende Erscheinungen? Waschmaschinentrommelähnliche Rotationengebilde?), und du schaffst es, „sie zu bewegen, zu stoppen, leuchten zu lassen oder in alle Richtungen wandern zu lassen etc“, dann hast du dir wirklich die Zeit genommen, sie aufmerksam zu beobachten und in deinen Augen ein Gefühl dafür zu entwickeln. Das spricht für deine Konzentrationsfähigkeit, du hast geübt – freut mich. Wie würdest du das Licht interpretieren in diesen Punkten und Fäden? Wie würdest du den Umstand werten, dass die meisten Menschen ihre Mouches nicht einfach so bewegen, stoppen, leuchten lassen etc. können? Wie fühlst du dich jeweils nach einem längeren konzentrierten Beobachten der Mouches? Ich selbst fühle mich immer entspannter, mein Bewusstsein und visuelles Sehen ist klarer, schärfer. Dann gibt es noch die Aussagen von Nestor: Er behauptet, dass ein grosser Energieumsatz, d.h. viel Energie, die im Körper fliesst und in die Umgebung abgegeben wird (Ekstase), die Mouches volantes auch näher und grösser erscheinen lässt. Dies wird v.a. in Kombination mit Körper- und Atemübungen geschehen. Hast du damit irgendwelche Erfahrungen machen können? Ich denke, Mouches volantes können wirklich etwas anderes sein. Sie sind, was immer wir in sie hineinlegen. Sie sind ein Spiegel unseres Bewusstseins. Denken wir materialistisch, sind sie eben irgendwelche Teilchen im Auge. Denken wir geistig, sind sie geistig. Sind wir fähig, sie offen und mit klarem Bewusstsein zu beobachten, werden sie leuchtend und gross. Floco
Die Astralgötter werden bei den Jains jyotishka (auch jyotisha oder jyotishkara) genannt, was man als „die Leuchtenden“ oder „Lichtgötter“ übersetzen kann. Sie sind eine von mehreren Gruppen von Gottheiten, welche sich über das Universum von den tiefsten Höllen bis in die himmlischen Sphären erstrecken. Diese Lichtgötter existieren in der Sphäre der himmlischen Körper, und zwar über der Erdoberfläche, in einer Höhe von 110 bis 900 yojanas (altindische Masseinheit, je nach Berechnung von 440km bis 1584km bzw. von 3600 km bis 12’906 km). Manche der Lichtgottheiten sind fixiert, andere sind beweglich. Teilweise werden sie menschenähnlich, aber doch mit göttlichen Kräften ausgestattet gedacht: Sie haben Lebensdauer, Macht, Ausstrahlung, Klarheit der Seele, sinnliches und übernatürliches Wissen und selbst ein Sexualleben; dies alles unterstreicht die indische Vorstellung, wonach Gottheiten keine „allmächtigen“ bzw. „erleuchteten“ Wesen sind, sondern mit den Menschen das Schicksal des Sterbens und der Wiedergeburt teilen. In der Jain-Kosmologie gelten zuweilen nicht nur konkrete Planeten und Sterne als Lichtgottheiten, sondern auch astrologische Konzeptionen wie die Kategorien „Planet“, „Stern“ und „Konstellation“ (siehe Bild). Das Interessante an diesen Lichtgöttern sind nun ihre „Fahrzeuge“ bzw. „Wagen“. Der Sanskritbegriff hierfür lautet vimaana und bezeichnet in seiner Wurzelbedeutung eine physische Bewegung: überqueren, durchziehen, überschreiten. Diese Fahrzeuge werden von indischen Künstlern meistens gegenständlich dargestellt, z.B. als Reittiere (Elefanten, Pferde, Kühe etc.) oder als Streitwagen, die von Zugtieren gezogen werden. In einer neuzeitlichen Jain-Kosmografie finden wir dagegen eine abstrakte Darstellung: Die Fahrzeuge von Lichtgöttern als Kugeln mit Kern.
Die Fortbewegungsmittel der Lichtgötter, von links oben nach rechts unten: „candra vimaana“ (das Gefährt der Monde), „suurya vimaana“ (das Gefährt der Sonnen), „graha vimaana“ (das Gefährt der Planeten allgemein), „rahu vimaana“ (das Gefährt des Planeten Rahu); „nakshatra vimaana“ (das Gefährt der Konstellationen); und „taaraa vimaana“ (das Gefährt der Sterne). Im Original bestehen die vimaanas aus grüner und roter Farbe. Eine Darstellung aus dem 18. Jahrhundert, Rajasthan, Gouache auf Papier.
Die Menschen aller Kulturen versuchen stets, die Phänomene um sie herum zu erfassen und in ein für sie stimmiges Weltbild zu integrieren. So ist es wahrscheinlich, dass das weit verbreitete Phänomen der Mouches volantes von manchen Menschen Indiens wahrgenommen und entsprechend ihrer religiösen Tradition interpretiert worden sind. Die einzelnen optischen Abweichungen der vimaanas zu den uns bekannten üblichen Mouches volantes (Farbe, Zweiteilung des Kerns des Mondwagens) könnten sich infolge der Anpassung des Phänomens an religiöse und astrologische Vorstellungen ergeben haben, oder aufgrund anderer Wahrnehmungserlebnisse der Beobachtenden. Für die meisten von uns, die wir gelernt haben, dass da im Glaskörper ja nur verdichtete und fehlplatzierte Glaskörperstrukturen herumschwimmen, mag die Vorstellung von Mouches volantes als Fortbewegungsmittel für Lichtgottheiten naiv und lächerlich erscheinen. Anderseits hätten einige der alten asketischen Jains vielleicht den Kopf geschüttelt, hätten sie gewusst, dass das westliche materialistische Denken für die Punkte und Fäden vor den Augen nichts Besseres zu bieten hat als „Augenmüll“ ...
Aktuelle Veröffentlichungen
von Zeitschriftenartikel von Floco Tausin
Wenn
das UFO dem Blick folgt. Können unidentifizierte Flugobjekte entoptische
Phänomene sein?
Viel Neues ist nicht dabei: Erwähnenswert ist die aktuellste Studie („Vitreous floaters“ vom Juli/August 2006), die das derzeitige augenheilkundliche Wissen um Mouches volantes auf wenigen Seiten zusammenfasst und sich daher als schnellen Überblick und Einstiegslektüre eignet. Thematisiert werden die Entstehung von Mouches volantes bei degenerativen Glaskörperveränderungen (mit und ohne hintere Glaskörperabhebung), der klinische Wert der Symptome bei der Früherkennung möglicher Netzhautrisse und -ablösungen, sowie eine Auswahl von „management options“ zur Abschwächung von Glaskörpertrübungen.
www.mouches-volantes.com gewinnt den „Balishaman’s Gold Award for Outstanding Websites“ Mitte September
erhielt ich eine Mail von einem Dr. Friedrich Demolsky. Er teilte mir
mit, dass meine Website den „Balishaman’s Gold Award for Outstanding
Websites“ gewonnen hätte. Es steht: „You really have an attractive website
with a lot of information about awareness and especially about your book
concerning mouches volantes.” Ich wurde eingeladen,
den virtuellen Gold Award abzuholen und auf meiner Website zu platzieren
– faktisch ein Bildchen mit einem Link auf seine Seite.
Lieber Dude,
überschüssige Pfunde abzugeben ist in einer Wohlstandsgesellschaft,
wo es Kalorien an jeder Ecke gibt, bestimmt keine schlechte Idee. Eine
schlechte Idee ist hingegen die letzten 10% Körperfett loszuwerden,
denn die sind normal.
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