Einführung
Meditation mit offenen Augen – das neue Buchprojekt
„Ganzheitlich Sehen“ ist der Newsletter des Autors und Bewusstseinsforschers Floco Tausin. Er begleitet die Entstehung des neuen Buches „
Neun Lichter“, die Fortsetzung von „
Mouches volantes“.
Neues Buchprojekt: Neun Lichter - Die Leuchtstruktur des Bewusstseins. (Quelle)
Thema des neuen Buches sind wieder die Gespräche zwischen Floco, Nestor und den Seherinnen und Sehern der „linken Seite der Emme“. Erstmals begegnet Floco aber auch anderen Schülerinnen und Schülern, die das Sehen lernen. Im Mittelpunkt der Gespräche und Begegnungen steht das ganzheitliche Sehen der transparenten fliegenden Punkte und Fäden im Blickfeld, den so genannten „Mouches volantes“. Erforscht und beschrieben werden sie als Konzentrationsgegenstand für die Meditation mit offenen Augen; als leuchtende Bewusstseinsstruktur, in welcher wir einen Weg zu unserem Ursprung zurücklegen; sowie als Ursache von Erscheinungen in Natur und Kultur.
Hauptartikel
Mouches volantes im alten Europa
Teil 1: Die Leuchtstruktur als Grundlage megalithischer Bauwerke
Mouches volantes – Glaskörpertrübung oder Bewusstseinslicht? Der Blick auf die Kunst früherer Kulturen lässt vermuten, dass Mouches volantes einst eine spirituelle Bedeutung hatten. In diesem Artikel werden Mouches-volantes-Motive im prähistorischen Europa vorgestellt. Teil 1 beschäftigt sich mit den megalithischen Kulturen.
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Leuchtstruktur in Natur
Für Nestor, meinen Mentor, ist das Bewusstsein die Ursache für alles Existierende. Aus dem fliessenden Bewusstseinslicht entsteht die Leuchtstruktur. Deren Grundprinzipien organisieren im Grossen wie im Kleinen den Aufbau und das Funktionieren von Leben. Der Blick in die Natur eröffnet also einen Zugang zu den leuchtenden Kugeln und Fäden.
Das Auge
Die Natur hat viele Formen für die Wahrnehmung von Licht hervorgebracht. Eines der komplexeren Lichtwahrnehmungsorgane ist das menschliche Auge. Vereinfachend lässt es sich beschreiben als eine Kugel mit mehreren Schichten oder Häuten und einem grossen Kern, dem Glaskörper. Doch die „augenfälligste“ Kern-Umkreis-Struktur des Auges ist die Iris oder Regenbogenhaut, die die Pupille, die runde Öffnung des Auges, umgibt. Die Iris ist eine Gewebeschicht in der Augenkammer, zwischen Hornhaut und Linse. Abhängig von parasympathischen oder sympathischen Nervenreizen, die auf Helligkeit, Fern- und Naheinstellung, Stress und Müdigkeit, sowie bestimmte Medikamente und psychoaktive Substanzen reagieren, zieht sich die ringförmige Muskulatur der Iris zusammen oder sie weitet sich aus. Damit reguliert die Iris die Grösse der Pupille und den Einfall von Licht in das Auge. Die Struktur der Iris ist wie der Fingerabdruck bei jedem Menschen individuell. Die Pigmentzellen in der Iris bestimmen nicht nur die charakteristische Augenfarbe, sie filtern auch das Streulicht und verbessern die Optik.
Die Iris ist eine Gewebeschicht in der Augenkammer, zwischen Hornhaut und Linse. (Quelle)
Unsere Augen sind das Instrument nicht nur des physiologischen Sehens, sondern auch des Sehens der Leuchtstruktur. Für die Seher geschieht dieses Sehen zwar durch einen „inneren Sinn“, der u.a. als drittes, inneres oder geistiges Auge beschrieben wurde. Gleichzeitig ist das Sehen für sie aber auch ein „Fühlen mit den Augen“. Denn es sind auch physiologische und optische Vorgänge in den Augen, die die Qualität des Sehens bestimmen. Dabei ergeben sich vielfältige Parallelen: Wenn wir die Augen bewegen, bewegen sich auch die Leuchtkugeln und –fäden. Wenn der Blick durch schnelle Ruckbewegungen (Sakkaden) zu einem neuen Interessenspunkt springt, springt auch das Licht in der Leuchtstruktur. Wenn wir das einfallende Licht durch die Änderung der Blickrichtung oder das Zusammenkneifen der Augen regulieren, verändert sich auch die Leuchtkraft der Punkte und Fäden. Wenn wir durch das Doppeln (Schielen nach innen) die Augen konzentrieren, konzentrieren und erhellen wir auch die Leuchtstruktur. Der Bewusstseinszustand beeinflusst nicht nur das Verhältnis zwischen Kern und Umkreis der Leuchtkugeln, sondern auch die Pupillengrösse. Und so wie leuchtende Augen ein Ausdruck von Kraft und Lebendigkeit sind, sind leuchtende Kugeln und Fäden ein Ausdruck von konzentrativer oder ekstatischer Energie. Von allen natürlichen Erscheinungen mit einer Kern-Umkreis-Struktur ist das menschliche Auge der deutlichste Spiegel unserer Leuchtstruktur.
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Bilder und Stimmen
Wie gehen heutige Menschen mit ihren Leuchtkugeln und Leuchtfäden um? Zu welchen Gedanken und Handlungen werden sie inspiriert? Bilder und Stimmen von Leserinnen und Lesern.
“Kopfkino” von Shane
In einem Land wie der Schweiz ist das Wetter oft feucht, der Himmel grau und trüb. Die Wintermonate bringen kurze Tage und damit weniger Gelegenheiten, draussen den Blick ins Helle zu richten. Der Schweizer Künstler Shane hat nach einer Möglichkeit gesucht, um Mouches volantes jederzeit in hellen Lichtverhältnissen beobachten zu können. Zu diesem Zweck hat er ein tragbares „Kopfkino“ mit künstlicher Beleuchtung entwickelt. Das „Kopfkino“ ist Work-in-progress und liegt derzeit in zwei Prototypen vor. Der Weg zu einem guten Ergebnis ist nicht einfach: Gewicht und Kosten müssen im Rahmen bleiben, die LED-Lämpchen brauchen den richtigen Abstand, damit sie nicht als einzelne Lichter wahrgenommen werden. Die Farben der LEDs und des Bildschirms müssen gut gewählt sein, damit die Leuchtkugeln und Leuchtfäden sichtbar werden. Und natürlich hat künstliches Licht nicht die Kraft des natürlichen Lichts: die Mouches volantes erschienen eher als Schatten, denn als klar umrissene, leuchtende Punkte und Fäden.
„Kopfkino“-Experiment 1 von Shane, 2013. (Quelle)
Doch Shanes „Kopfkino“ hat Vorteile. Es lässt sich nicht nur jederzeit und überall einsetzen, sondern es macht sich auch einen Effekt zunutze, der als „Ganzfeld“ bekannt ist. Ähnlich wie beim Entzug von Sinnesreizen, erleben Individuen beim längeren Blick auf eine unstrukturierte beleuchtete Fläche entoptische Phänomene, Halluzinationen und schliesslich einen veränderten Bewusstseinszustand. In der Natur kann dies beim Blick in einen wolkenlosen Himmel oder auf endlose Schneelandschaften erfahren werden. Oder auch einfach durch die Konzentration auf die „innere Leinwand“ bei geschlossenen und von der Sonne beschienenen Augen. Seit Ende der 1960er Jahren experimentierten Künstler mit Ganzfeldern, insbesondere die Werke von James Turrell nutzen den Effekt. In der Psychologie und Physiologie wurden zahlreiche Ganzfeld-Experimente durchgeführt, ab den 1970er Jahren wollte man mit ihrer Hilfe u.a. auch die Existenz von Psi-Phänomenen wie Telepathie belegen. Bei der längeren Arbeit mit Shanes „Kopfkino“ könnten also nicht nur die Leuchtstruktur, sondern auch weitere entoptische Phänomene und sogar veränderte Bewusstseinszustände zu erfahren sein.
Danke, Shane, für den Tipp
- Daly, S. (1984): „The Ganzfeld as a canvas for neurophysiologically based artworks“. Leonardo 17, Nr. 3: 172-175
- Schindling, Eva (2010): Amplify the Neural Noise. www.evsc.net (27.5.15)
- Degenerative Vitreous Community (2010): Any Experience with Antidepressant? floatertalk.yuku.com (29.5.15)
- ackermann, Jiri u.a. (2008): “Ganzfeld-induced hallucinatory experience, its phenomenology and cerebral electrophysiology”. Cortex 44: 1364-1378
- jamesturrell.com (27.5.15)
- Shanes Webseite. leuchtendes-bewusstsein.ch (31.8.16)
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Nestors Praxistipps
Das Sehen von Mouches volantes ist eine sehr einfache und leicht zugängliche Übung. Um es aber zur meditativen Praxis zu entwickeln, können einige Tipps von Nestor helfen.
Das Sehen als integrierte Praxis
Das meditative Sehen von Mouches volantes ist kein Selbstzweck, sondern eine Praxis in einem grösseren spirituellen Rahmen. Ob ein tiefergehendes Arbeiten mit der Leuchtstruktur möglich ist, hängt davon ab, ob es sinnvoll in das eigene Leben integriert werden kann. Das Sehen steht idealerweise in Wechselwirkung mit dem Denken, Fühlen und Handeln eines Menschen. Besonders günstig ist ein Leben, das die Selbst- und Bewusstseinsentwicklung durch stilles und aufmerksames Wahrnehmen des Moments und der Innenwelt betont.
Besonders günstig ist ein Leben, das die Selbst- und Bewusstseinsentwicklung durch stilles und aufmerksames Wahrnehmen des Moments und der Innenwelt betont. (Quelle)
Unterstützend wirkt ein Lebensstil, der sich durch materielle Genügsamkeit, Meditation und ekstatische Energiearbeit auszeichnet. Wie weit hier jemand gehen will, liegt im eigenen Ermessen und Vermögen. Der Lebensstil der Seher kann als Orientierung dienen: Sie leben zurückgezogen von der Welt und in einfachen Verhältnissen, haben keine familiären Abhängigkeiten, streben nicht nach weltlichem Erfolg oder materiellem Reichtum, ernähren sich fast ausschliesslich von pflanzlichen Produkten und praktizieren Anspannung und Entspannung durch Körper- und Atemübungen, die yogischen und schamanischen Praktiken ähnlich sind.