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Die akuellen News von www.mouches-volantes.com
Seit Jahrhunderten versuchen Gelehrte, eine Erklärung für die beweglichen Punkte und Fäden im Gesichtsfeld zu finden. Schon früh dachte man sich die Ursache im Auge und verstand das Phänomen als eine Störung oder Degeneration irgendwo zwischen Pupille und Netzhaut - heute gelten Mouches volantes als Trübung des Glaskörpers. Genaue Beobachtungen aber enthüllen geordnete Strukturen und lassen die Degenerationsthese fragwürdig erscheinen. Im Nervensystem des Sehens befinden sich ähnliche Strukturen – was zur Vermutung führt, dass die fliegenden Mücken dort ihren Ursprung haben. Eine „Ansicht“ in vier Teilen.
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Entoptische Erscheinungen können Künstler aus unterschiedlichen Bereichen inspirieren. Entoptische Kunst wiederum inspiriert die Menschen zur Auseinandersetzung mit entoptischen Phänomenen. So jedenfalls ist es dem Leser Johannes ergangen, dem wir den Hinweis auf einen sehr eindrücklichen Videoclip verdanken.
Entoptisches Erlebnis: Künstlervideo „Parks on Fire“ von Scott Pagano. (Quelle)
Die untenstehenden Links führen zur Seite des Designer und Filmemacher Scott Pagano, dessen Arbeiten eine „neu vorgestellte Perspektive über die grafischen Schichten thematisieren, die unsere visuelle Wahrnehmung durchdringen“. Dass diese „grafischen Schichten“ offenbar durch entoptische Erscheinungen inspiriert sein können, zeigt der Videoclip „Parks on Fire“. Das Video ist eine tolle visuelle Erfahrung, und weitere Worte als diejenigen von Johannes sind überflüssig. Einfach mal anschauen … Links:
Falls ihr von irgendeinem grob- oder feinstofflichen Phänomen wisst, das als Mouches volantes interpretiert werden könnte; oder wenn ihr alternative Vorschläge habt, was Mouches Volantes eigentlich sind, dann sendet sie mir zu, ich bin sehr daran interessiert. E-Mail: floco.tausin
(at) mouches-volantes.com
Nicht nur Mediziner beschäftigen sich mit Mouches volantes. Auch Philosophen frönen gelegentlich dem Mückensehen (oder eher: Mückendenken?), um philosophische Probleme zu klären oder Positionen zu widerlegen. So z.B. der Philosoph Robert T. Herbert (1928-2006), dessen Text „Dualism/Materialism“ mich zum folgenden kurzen Theaterstück inspiriert hat.
Philosoph (murmelnd Fliegende Mücke (zieht nach rechts). Philosoph: „Denke ich, oder denkt es in mir?“ Fliegende Mücke (zieht noch weiter nach rechts). Philosoph (blickt gedankenversunken ins Leere Fliegende Mücke (steigt auf). Philosoph (kopfschüttelnd): „Auch die Materialisten, diese Idealisten!“ Fliegende Mücke (bewegt sich dicht vor den Kopf des Philosophen). Philosoph (ungeduldige Handbewegung Fliegende Mücke (bewegt sich wieder weg). (Hinter der Bühne erklingt schallendes Gelächter. Eine Neurophilosophin betritt die Bühne). Neurophilosophin (spöttisch Fliegende Mücke (bewegt sich sprunghaft nach oben). Philosoph (dreht sich sichtlich erfreut zur Neurophilosophin Neurophilosophin (setzt sich auf den Stuhl am oberen Ende des Tisches, mit Blick zum Publikum. Zum Publikum, sarkastisch): „Sein Gehirnzustand wechselt auf ‘Freude‘.“ Fliegende Mücke (rasch fallend). Philosoph (provoziert): „ICH bin es, der sich freut.“ Neurophilosophin: „Nein, Ihr Gehirn freut sich.“ Philosoph (entnervt Neurophilosophin: „Ihr Gehirn! Wenn sie eine bewusste Empfindung haben, dann beobachten Sie in Wahrheit introspektiv Ihren Gehirnzustand. Mentale und emotionale Zustände sind identisch mit Gehirnzuständen.“ Fliegende Mücke (schwebt unruhig hin und her). Philosoph (aufbrausend Neurophilosophin: „Nein, Empfindungen und Hirnzustände sind identisch.“ Philosoph: „Korrelativ!“ Neurophilosophin: „Identisch!“
„Empfindungen und Hirnzustände sind identisch.“ (Quelle)
Fliegende Mücke (bewegt sich dicht vor den Kopf des Philosophen). Philosoph (entnervt Fliegende Mücke (hält nicht still …). Neurophilosophin (keck): „Na, haben wir gerade eine Introspektion in einen dissoziativen Zustand?“ Philosoph (lässt von Fliegende Mücke ab und wendet sich zur Neurophilosophin, auftrumpfend): „Introspektion, ha! Ich habe meine Mouches volantes beobachtet. Und sie haben mir eine Lösung unseres Problems vorgeschwebt. Nehmen wir sie als Beispiel: Ist die Wahrnehmung von Mouches volantes etwa identisch mit meinem neuralen Zustand?“ Neurophilosophin (zum Publikum gewandt): „Sie werden es nicht glauben, aber es gibt auf dem Internet tatsächlich einen Esoteriker, der so etwas Ähnliches behauptet, sehen Sie mal hier: (Hauptartikel). Das müssen Sie sich mal vorstellen: Ein ESOTERIKER, der Mouches volantes als ‘Bewusstseinsstruktur‘ erklärt und sie gleichzeitig auf die Aktivität des Nervensystems zurückführt. Anything goes, oder was? Phhhh!“ Philosoph: „Was?“ Neurophilosophin (sich zum Philosophen wendend): „Ach, ich bin nur abgeschweift. Allez! Meine Antwort lautet: Meine These von der Identität von Empfindungen und neuralen oder Gehirnzuständen betrifft eben ‘Empfindungen‘, und nicht ‘Wahrnehmungen‘. Mouches volantes sind eine visuelle Wahrnehmung und keine Empfindung, es ist die Introspektion von Augengeröll.“ Fliegende Mücke (sinkt niedergeschlagen ab). Philosoph: „Mouches volantes sind doch kein Augengeröll!“ Fliegende Mücke (steigt guten Mutes auf). Neurophilosophin: „Augengeröll!“ Fliegende Mücke (sinkt ab). Philosoph: „Kein Augengeröll!“ Fliegende Mücke (steigt auf). Philosoph (sich windend Fliegende Mücke (tanzt dicht vor den Augen des Philosophen). Philosoph: „Hinfort, Augengeröll!“ Neurophilosophin: „Point! Aaaaber auch wenn die Wahrnehmung von Mouches volantes eine Empfindung ist, bedeutet dies noch nicht, dass es überhaupt kein physiologisches oder neurologisches Ereignis für diese Empfindung gibt.“ Fliegende Mücke (schwebt zur Neurophilosophin). Philosoph: „Touché! Aaaaber wenn ein solches Ereignis für mich nicht offensichtlich ist, dann kann man keinesfalls von einer ‘Identität‘ zwischen Empfindung und Ereignis sprechen, höchstens von einer ‚Korrelation‘.“ Fliegende Mücke (schwebt zum Philosophen). Neurophilosophin: „Parade! Nur weil ein physiologisches oder neurologisches Ereignis für Mouches volantes für Sie nicht offensichtlich ist, bedeutet das noch lange nicht, dass Empfindung und Ereignis nicht auch identisch sein könnten.“ Fliegende Mücke (schwebt zur Neurophilosophin). Philosoph: „Non valable! Jetzt spekulieren Sie!“ Neurophilosophin: „Tue ich nicht! Mein Gehirn arbeitet einwandfrei im Zustand der Introspekula… ehmm, -spektion.“ Fliegende Mücke (schwebt genau in die Mitte zwischen Philosoph und Neurophilosophin). Philosoph
und Neurophilosophin (entnervt zu Fliegende Mücke
Literatur:
Mouches volantes und ihre Bedeutung wurden je nach Zeit, Kultur und Persönlichkeit der Beobachterin oder des Beobachters verschieden interpretiert. Eine spirituell bedeutsame Ansicht über die Mouches volantes erfahren wir von Nestor dem Seher, bei dem ich gelernt habe und dessen Lehre ich im Buch „Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins“ festgehalten habe. In dieser neuen Rubrik soll jeweils ein entsprechender Auszug aus dem Buch präsentiert und erklärt werden:
Aus: Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins, Kapitel „Mouches volantes“, S. 186f. (Quelle)
Bereits in einem der ersten unserer Gespräche über diese Punkte und Fäden hat sich Nestor für eine ganz eigene, scheinbar irrationale Interpretation der Mouches volantes ausgesprochen. Diese Interpretation liess ihn auf eine Art und Weise handeln, die völlig im Gegensatz zum Handeln der meisten anderen Menschen steht. Wenn Menschen sich mit ihren Mouches volantes zu beschäftigen beginnen, dann häufig deswegen, weil sie sie weghaben wollen. Nestor hingegen will sie sehen. Denn für ihn sind sie das „Grundgerüst des Bildes“, also so etwas wie eine „höhere Wirklichkeit“, die direkt gesehen werden kann; Mouches volantes sind also das, was das „Bild“ (unsere sinnlich erfahrbare Welt) im Innersten zusammenhält. Hier spricht Nestor bereits einen zentralen Punkt seiner Lehre an: Mouches volantes lassen sich nicht ohne weiteres als „höhere Wirklichkeit“ erkennen, sondern erst infolge einer visuellen Veränderung. Diese Veränderung findet analog zur „vollkommenen Restauration“ (Bewusstseinsentwicklung) statt und beinhaltet zwei Aspekte: Einerseits wird die Zahl der Mouches volantes zunehmen, andererseits ihre Leuchtkraft. Und: diese Entwicklung braucht Zeit ...
Literatur:
Die Rubrik „Bilder des Quartals“ stellt realistische, künstlerische und/oder spirituelle/religiöse Darstellungen aus verschiedenen Kulturen und Zeiten vor, die entoptische Phänomene zeigen oder durch sie inspiriert sein könnten:
Pierre Woeiriot, Adam und Eva im Paradies, 1560-1580, 17,9x22, Kupferstich.
Der Franzose Pierre Woeiriot (1532-1596) zählte zu den so genannten Kleinmeistern, eine Gruppe von Künstlern des 16. Jh., die sehr zarte und detaillierte Arbeiten, v.a. Kupferstiche, in kleinen Formaten anfertigten. Der Kupferstich „Adam und Eva im Paradies“ ist einer von mehreren Darstellungen des Alten Testaments, die Woeiriot um 1560 begann und 1580 veröffentlichte. In „Adam und Eva im Paradies“ wird Gott in Form einer hellen Kugel dargestellt, die mit den hebräischen Lettern JHWE (= Jahwe, Gott) beschriftet ist. Dass das Göttliche bzw. „Heilige“ in Kreis- oder Kugelform erscheint, ist in der darstellenden Kunst verbreitet und beschränkt sich nicht auf das Christentum oder auf Europa (siehe Newsletter 3/2007, 4/2007, 2/2008, 4/2008). Das Interessante an dieser Darstellung ist die sichtbar gemachte Verbindung von Gott und Mensch. In der biblischen Genesis heisst es hierzu: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ (Gen 1.27). Konkreter wird Gen 2.7: „Da machte Gott der Herr den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen“. Diese Schöpfungsvorstellungen weisen Parallelen zur Ansicht der Seher auf, dass wir an einer bestimmten Kugel in der Leuchtstruktur „angenabelt“ sind. Aus dieser Kugel heraus haben wir uns vom reinen Bewusstsein zur verkörperten Person entwickelt. Der von den Sehern gelehrte „Weg in der Leuchtstruktur“ ist nun der umgekehrte Schöpfungsvorgang, insofern wir uns bemühen, zu dieser einen Kugel zurückzufinden. Diese Vorstellung basiert auf der visuellen Erfahrung einer Seherin oder eines Sehers, dass er oder sie in intensiven Bewusstseinszuständen auf eine ganz bestimmte Kugel in der oberen linken Hälfte des Bildes (wie auch auf dem Bild von Woeiriot dargestellt) zugeht. Diese eine Kugel, von den Sehern „Quelle“ genannt, ist gleichzeitig auch ein Kugelschlauch bzw. eine Röhre, insofern sie sich auf jeder Bewusstseinsschicht erneut abbildet. Das abstrahlende Licht der „Quelle“ empfinden die Seher als nährendes Bewusstseinslicht, in der Bibel „Odem“ genannt. Das in der Genesis genannte „Ebenbild“ Gottes würde aus einer seherischen Perspektive bedeuten, dass der Mensch in Wirklichkeit eine leuchtende Kugel ist, sei es eine „männliche“ (innen hell, aussen dunkel) oder eine „weibliche“ (innen dunkel, aussen hell). Im Bild von Woeiriot ist dies durch den grossen Nimbus (Heiligenschein) angedeutet: Nicht in unserem personhaften und verkörperten Wesen sind wir Gottes Ebenbild, sondern in unserer energetischen Ausstrahlung bzw. in unserem reinen Bewusstsein.
Diese Bilder findet ihr auch in der Galerie sowie im Forum, wo sie zur Diskussion stehen. Ihr habt eigene Zeichnungen von Mouches volantes oder anderen entoptischen Phänomenen (Sternchen/Kreiselwellen, Nachbilder)? Oder ihr wisst von realistischen, künstlerischen und religiösen Darstellungen solcher Erscheinungen? Dann sendet mir das Bild oder gebt mir den Tipp, ich würde es gerne im Newsletter, in der Galerie oder auch im Forum veröffentlichen.
Das zweite Buchprojekt von Floco Tausin wurde anfangs Mai begonnen. „Mouches Volantes. Die Neun Lichter“ – so der voraussichtliche Titel des Buches – knüpft an den Vorgänger an. Im Zentrum steht diesmal das „Prinzip der Grundstruktur“, das Nestor im ersten Buch erwähnt, aber nicht erklärt hatte. Es stellt sich heraus, dass dieses Prinzip eine Konstellation von Kugeln ist, die sich dem Seher in intensiven Bewusstseinszuständen als universelles Prinzip des Seins enthüllt. Unter Anleitung der Seher soll Floco diese Kugelkonstellation in der linken Seite des Bewusstseins finden. Floco wird nach dem gescheiterten Sprung in die Linke Seite allerdings erst einmal seine Bemühungen fortsetzen, die „Brücke“ zu überwinden – sowohl in der Grundstruktur wie auf Mari Eglis Möbel, das er „vollkommen“ zu restaurieren versucht. In diesen Bemühungen ist er diesmal nicht allein: Er macht Bekanntschaft mit weiteren Schülerinnen und Schülern, die nach derselben Kugelkonstellation und somit nach der Antwort auf die existenziellen Fragen des Lebens suchen. Jeder dieser Schüler hat einen eigenen Ansatz, um die Brücke in der Leuchtstruktur zu überqueren – Flocos Weg führt über die Suche nach dem universellen Prinzip im kulturellen und intellektuellen Erbe der Menschheit. Die Schüler erkennen aber mehr und mehr, dass sie auf dem „Weg in der Leuchtstruktur“ nur weiter kommen, wenn sie zusammenwirken. Die Seherinnen und Seher schenken den Schülerinnen und Schülern in vielen unkonventionellen Gesprächen und ungewöhnlichen Handlungen ihre mystische Wärme und Weisheit und weisen ihnen dadurch den Weg … Ein Termin für
die Veröffentlichung wird nicht festgesetzt. Idealerweise sollen
die Schreibarbeiten innerhalb der nächsten drei Jahre abgeschlossen
sein. Aber wie immer gilt: Das Buch wird erscheinen, sobald es fertig
UND reif ist.
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